Als letztes Fahrzeug nach 70 Jahren Autoproduktion verließ ein Holden VF Commodore die Werkshalle in Adelaide. Für die verbliebenen 955 Beschäftigte war es der letzte Arbeitstag und für Australien das (vorläufige) Ende der Autoproduktion in größerem Stil im Land.
Eine ganze Armada an Herstellern – darunter Ford, Toyota, Nissan, Mitsubishi und Chrysler - hatten in den vergangenen Jahren Autowerke in Australien errichtet und auch wieder geschlossen. Mit GM hat nur einer durchgehalten, Holden, bei dessen Modellen es sich um modifizierte Opel handelt, wurde „die“ nationale Marke.
Nun hat aber auch GM einen Schlussstrich gezogen, bereits vor einiger Zeit hatte man angekündigt, die letzte in Australien verbliebene Autofabrik zu schließen.
Die Gründe für das Aus sind vielfältig. Australien galt schon immer als schwierig für das Autogeschäft. Mit rund 25 Millionen Einwohnern ist der Markt klein, die Lohnkosten sind hoch. Zudem sind im Land 60 Automarken vertreten, die um etwas mehr als 1 Millionen Neuwagenkäufer pro Jahr buhlen. Das Genick gebrochen haben der inländischen Autofertigung diverse Freihandelsabkommen, die in den vergangenen Jahren in der Region Südostasien geschlossen wurden. Dadurch können Autos sehr viel günstiger importiert als im Land gebaut werden.
Auch GM geht in Zukunft diesen im Weg. Im Land verbleiben rund 1.000 Mitarbeiter, die sich um die Themenfelder Design und Engineering kümmern, keine Änderungen soll es im aus 200 Betrieben bestehenden Händlernetz geben. Die Fahrzeuge selbst werden künftig aus Werken in Südostasien importiert.
Polizei fährt künftig BMW
Einen Kunden hat GM Holden mit der Schließung des letzten Werks bereits verloren: die Polizei in New South Wales ersetzt die bislang im Einsatz befindlichen Holden Commodore durch BMW und Chrysler. Hauptfahrzeug wird der BMW 530d, dazu kommt eine kleinere Menge des hoch motorisierten Chrysler 300 SRT Core für den Highway-Einsatz.