"Es bedarf größter Anstrengungen, um zumindest ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen", sagte Finanzvorstand Stefan Asenkerschbaumer anlässlich der Bilanzpressekonferenz. Eine konkrete Prognose für den Stuttgarter Stiftungskonzern gab der Manager nicht.
"In dieser tiefen Krise ist erneut unsere breite Aufstellung mit unterschiedlichen Unternehmensbereichen ein Vorteil", so der Finanzchef. Aktuell stünden bei Bosch Maßnahmen zur Kostenreduzierung und Liquiditätssicherung im Mittelpunkt. Dazu gehörten beispielsweise Arbeitszeitverkürzungen und Produktionseinschränkungen, ein Gehaltsverzicht bei Fach- und Führungskräften sowie die zeitliche Streckung von Investitionen. "Unser Ziel ist die mittelfristige Rückkehr zu einer operativen Rendite von rund sieben Prozent, ohne die wesentlichen Zukunftsaufgaben zu vernachlässigen", so Asenkerschbaumer.
Ende Januar - vor Ausbruch des Coronavirus in Europa - hatte Bosch noch angekündigt, dieses Jahr das Ergebnis zu "stabilisieren". Der Gewinn sollte in der 2019 erzielten Größenordnung abgesichert werden. Seitdem hat sich das Umfeld allerdings radikal geändert. Wegen der Pandemie mussten Autohersteller ihre Werke vorübergehend schließen, zudem halten sich die Kunden mit der Anschaffung eines Neuwagens zurück.
Vergangenes Jahr hatte sich die operative Rendite des Konzerns wegen der bereits 2019 schon schwierigen weltweite Lage in der Autobranche auf 3,5 Prozent in etwa halbiert. Grund für den spürbaren Rückgang war der schwache Automarkt in China, die weiter sinkende Dieselnachfrage und steigende Aufwendungen für Zukunftsprojekte. Der Umsatz war 2019 dank stabiler Geschäfte in allen Bereichen nur um 0,9 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro gesunken.