
Seat Markenchef Luca de Meo (hier bei der Präsentation des neuen Ibizia in Genf) will sich jetzt verstärkt der Internationalisierung der VW-Tochter widmen. (Bild: Seat)
80 Prozent der Seat-Produktion werden vom Stammwerk in Martorell aus exportiert, allerdings nicht weit genug: der Großteil der Fahrzeuge verlässt den europäischen Raum nicht. Auf etwa 85 Prozent schätzt de Meo den Anteil, der in der EU verbleibt. Angesichts der geringen Wachstumsperspektiven und des hohen Preisdrucks keine gute Situation. Deshalb nimmt der seit 15 Monaten amtierende Markenchef nun die Internationalisierung der VW-Tochter ins Visier. Im Zeitraum fünf bis zehn Jahren soll der außereuropäische Absatzanteil in die Zone 30 Prozent steigen: „Das wäre gesund“, sagte de Meo bei der Bilanzpressekonferenz in Barcelona.
Allerdings werde man das Thema behutsam angehen. Denn: auch wenn Seat 2016 ein Rekordergebnis ablieferte, ist die wirtschaftliche Basis des Unternehmens nach sieben Verlustjahren zu geschwächt für eine schnelle Internationalisierung. Ein erster kleiner Schritt immerhin ist getan: im zweiten Halbjahr startet die Produktion in Algerien. Gebaut wird der neue Ibiza im CKD-Verfahren.
Grundsätzlich großes Potenzial sieht de Meo in Mexiko, gefolgt von Brasilien. In Mexiko verkaufte Seat im vergangenen Jahr rund 24.000 Fahrzeuge. Intern befasse man sich mit dem Aufbau einer lokalen Produktion, für sein Unternehmen sei das aber ein „ganz große Entscheidung“. Entsprechend sorgfältig müsse die Vorbereitung verlaufen. Ein weiterer für eine Internationalisierung hochinteressanter Markt sei Brasilien.
Unterdessen sieht de Meo gute Perspektiven für Seat in Europa. Insgesamt wachse der Markt zwar nur schwach und sei von Verdrängung geprägt, eine überdurchschnittliche Entwicklung erwartet der Manager durch das Erholungspotenzial der durch die Wirtschaftskrise besonders gebeutelten Staaten in Südeuropa: „das sind alles Seat-Märkte“ .
Seat hat im Jahr 2016 das beste Finanzergebnis seiner Unternehmensgeschichte erwirtschaftet und beendete das Jahr mit einem Betriebsgewinn von 143 Millionen Euro (2015: –7 Millionen Euro). Der Umsatz der VW-Tochter war um 3,2 Prozent auf knapp 8,6 Milliarden Euro gestiegen. Der Fahrzeugabsatz hat das vierte Jahr in Folge auf knapp 409.000 Einheiten zugelegt.
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