Durch das achtmonatige Verbot sind den Herstellern in Indien massive Schäden entstanden. Laut der indischen Gesellschaft der Automobilhersteller belaufen sich diese auf mehr als 600 Millionen US-Dollar. Von dem Verbot waren besonders die deutschen Hersteller Mercedes, Audi und BMW betroffen. Denn sie haben kaum Dieselmotoren unter zwei Litern Hubraum im Angebot. Auch Hersteller wie Mahindra, Tata und Toyota sind durch das Verbot erhebliche Verluste entstanden. Die Bestseller dieser Marken sind oft mit großen Dieselmotoren ausgestattet. Das Verbot in der Hauptstadtregion hat sich auch auf den Rest von Indien ausgewirkt. Der Anteil an neuen Dieselautos ist in den letzten acht Monaten deutlich geschrumpft.
Das vom obersten indischen Gerichtshof verhängte Verkaufsverbot war damals eine Reaktion auf die extrem hohe Luftverschmutzung in der indischen Hauptstadtregion. Mittlerweile hat das Gericht das Verbot aber wieder unter Auflagen aufgehoben. So müssen die Käufer von Dieselautos mit mehr als zwei Litern Hubraum in Zukunft eine Umweltsteuer von einem Prozent auf den Verkaufspreis bezahlen.
Die Maßnahme ist nicht nur in Indiens Autoindustrie hoch umstritten. Durch das Verbot seien im wesentlichen Dieselmotoren neuester Generation ausgesperrt worden, dagegen gab es für ältere Dieselmodelle mit in der Regel weit höheren Emissionen keine Restriktionen.
Die Absurdität des Vorgehens zeigt sich am deutlichsten am Beispiel des Herstellers Mahindra & Mahindra: die Inder beschränkten nach Verhängung des Verkaufsverbots ihren vormaligen 2,2-Liter-Dieselmotor auf 1,99 Liter Hubraum.