Audi A3 Cabrio breit

Großer Wachstumstreiber für Audi ist derzeit die A3-Familie. Kehrseite des Erfolgs: das relativ günstige Kompaktmodell drückt den Durchschnittspreis pro Auto bei den Ingolstadtern. (Bild: Audi)

Der Chef des an der Universität Duisburg-Essen angesiedelten Centers of Automotive Research (CAR) sieht die Ursache darin, dass das Wachstum bei der VW-Tochter zunehmend von kleineren Fahrzeuge kommt.

Dudenhöffer hat dazu die pro Auto erlösten Durchschnitts-Preise der beiden Marken gegeneinander gestellt. Ergebnis: Lagen die Durchschnittspreise der beiden Hersteller – Mercedes inklusive Smart – im Jahr 2013 noch knapp 9.000 Euro auseinander (Mercedes-Benz Group 42.466 Euro, Audi 33.474 Euro), waren es 2013 knapp 9.500 Euro und im vergangenen Jahr fast 12.000 Euro: 2014 kam die Mercedes-Benz Car Group auf einen Durchschnittspreis von 42.718 Euro, bei Audi waren es nur 30.894 Euro. Die Ingolstadter seien mit ihren Kompaktfahrzeugen, insbesondere der A3-Familie zwar hoch erfolgreich, konstatiert Dudenhöffer, allerdings leide darunter auch die Rendite – wie sich bei der Vorstellung des Jahresergebnisses zeigte.

Dagegen fände bei Mercedes-Benz das Wachstum vor allem im oberen Ende des Premiumgeschäfts statt und damit in der margenträchtigsten Zone. Für besonders bemerkenswert hält Dudenhöffer, dass es der Marke mit dem Stern gelungen ist, im vergangenen Jahr die Durchschnittspreise zu steigern, obwohl man mit Smart eine Kleinwagenmarke im Gepäck habe.

Worauf der Autoexperte in seiner Analyse allerdings nicht eingeht: Mercedes profitierte im vergangenen Jahr sehr stark vom Launch der S-Klasse, während der A8 noch in den Startlöchern verharrt. Zudem hatte Smart durch den Modellwechsel ein schwaches Absatzjahr und – auch bei Mercedes-Benz ist es erklärte Strategie, vor allem in der Kompaktklasse weiter zu wachsen. Stärker ist Mercedes im hochpreisigen Segment durch den Ausbau der S-Klasse zur Modellfamilie aufgestellt. Ebenfalls haben die Schwaben durch die Performance-Tochter AMG Vorteile, über die sie verstärkt teure Sportwagen auf den Markt bringen.

Bei Audi selbst hat man das Problem offenbar erkannt. Beim Blick in die Zukunft im Rahmen der Bilanzpressekonferenz am Dienstag (10. März) in Ingolstadt, ging Unternehmenschef Stadler ausführlich darauf ein, wie man mit neuer Designsprache und neuen Technologien die Führerschaft im Premiumbereich erreichen möchte. Das Gros der vorgestellten Maßnahmen zielt auf eine Stärkung der Marke Richtung Luxus.

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Frank Volk

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