Die norwegische Regierungskoalition hat am Donnerstag (7. Mai) beschlossen, die Subventionen für E-Autos schrittweise zurückzufahren. Ab Januar 2018 sollen deren Besitzer wieder Kfz-Steuer zahlen (50 Prozent), ab 2020 in voller Höhe. Auch die Mehrwertsteuer-Befreiung beim Kauf läuft aus, als Ersatz soll eine Prämie kommen.
Norwegen gehört zu den Vorreitern und Vorzeigenationen beim Thema Elektromobilität. In dem skandinavischen Land sind rund 32.000 Elektroautos auf den Straßen unterwegs ? bei einer Gesamtbevölkerung von 5,1 Millionen Menschen. Der Tesla S führte stellenweise die Zulassungsstatistik des Landes an.
Der Erfolg in Norwegen wird gerne als Beispiel heran gezogen, wie man E-Autos über ein breit gefächertes Förderprogramm auf die Straße bringen kann. In nordischen Land werden Elektroautos massiv vom Staat gefördert. Sei es durch Wegfall der Steuer, kostenloses Aufladen an öffentlichen Parkplätzen oder Vorteilen in der Verkehrsführung. So dürfen Elektroautos auch die Busspuren benutzen ? in Stoßzeiten ein gerne genutzter Vorteil. Da zeigt sich aktuell denn aber auch ein Problem: Inzwischen ist in Oslo die Population an Elektro-Autos so hoch, dass die Busspuren regelmäßig verstopft sind.
Das freilich war den Befürwortern von Beginn an klar, dass es sich bei der Vorfahrt für E-Autos nur um eine Anschub-Maßnahme handelt, nicht aber um eine dauerhafte Einrichtung. In Norwegen will man es nun so machen wie – theoretisch – in Deutschland: Über die Nutzung von Busspuren, Maut-Befreiung und kostenloses Parken sollen die Kommunen entscheiden.
Interessant wird, wie es nach Kürzung, respektive Streichung der Privilegien weiter geht. Die Befürworter dieser Maßnahmen weisen gerne darauf hin, dass der Absatz von E-Autos nach gewissen Anschub-Maßnahmen und bei einer entsprechenden Verbreitung ins Laufen käme. Das Beispiel Norwegen wird zum Praxistest für diese These.
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Frank Volk