VDA_Mattes_VDA-Präsident

Nun ist es offiziell: Bernhard Mattes, lange Jahre an der Spitze der Ford-Werke, tritt zum 1. März die Nachfolge von Matthias Wissmann als VDA-Präseident an. (Bild: obs/change2target group GmbH/Stefanie Aumiller)

„Wir freuen uns, mit Bernhard Mattes einen ausgewiesenen Kenner der Automobilindustrie gewonnen zu haben. Durch seine langjährige Erfahrung und internationalen Kontakte bringt er hervorragende Voraussetzungen mit, um die Arbeit des VDA erfolgreich fortzusetzen und unsere Branche überzeugend zu vertreten“, sagte Dieter Zetsche, VDA-Vizepräsident und Vorstands-vorsitzender der Daimler AG.

Arndt G. Kirchhoff, Geschäftsführender Gesellschafter der Kirchhoff Gruppe und als Vize-Präsident Spitzenvertreter der Zulieferer im VDA sagte: „Die Entscheidung wurde von allen drei Herstellergruppen im Vorstand und Präsidium einstimmig getroffen. Der VDA ist auch deshalb so stark, weil hier Hersteller und Zulieferer unter einem Dach vertreten sind. Dieses besondere Verhältnis kennt Herr Mattes gut, denn er war selbst viele Jahre im Verband aktiv. Das ist gutes Rüstzeug für seine künftige Aufgabe.“

 

 

Als Vorsitzender des Vorstands der Ford-Werke AG sowie ab November 2004 als Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH war Mattes von 2002 bis 2016 Mitglied des VDA-Vorstandes und von 2002 bis 2004 VDA-Vizepräsident.

 „Ich bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen und freue mich auf die neue, spannende Aufgabe. Unsere Industrie – Hersteller, Zulieferer sowie die Hersteller von Anhängern, Aufbauten und Bussen – steht in einem historischen Umbruch, der geprägt wird von den großen Trends der Elektrifizierung und Digitalisierung, des Autonomen Fahrens und neuer Mobilitätskonzepte, aber auch der Herausforderung weiterer Verbrauchs- und Emissionsreduzierung. Es geht darum, die internationale Wettbewerbsfähigkeit dieser Schlüsselbranche, die von zentraler Bedeutung für den Industriestandort Deutschland ist, zu sichern und auszubauen“, sagte Mattes nach der Wahl.

Im Namen des VDA-Präsidiums und des VDA-Vorstandes dankte Zetsche denm scheidenden Matthias Wissmann für die langjährige erfolgreiche und gute Zusammenarbeit: „Unter Ihrer Führung war der VDA ein kompetenter und zuverlässiger Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Medien." Wissmann habe der deutschen Autoindustrie eine "starke Stimme" verliehen. 

Wissmann wünscht Nachfolger "glückliche Hand"

Wissmann betonte: „Die deutsche Automobilindustrie gehört weltweit zu den erfolgreichsten und innovativsten Branchen überhaupt. In den rund elf Jahren meiner Amtszeit haben die VDA-Mitgliedsunternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen um mehr als die Hälfte gesteigert. Im stark gewachsenen Pkw-Weltmarkt (+52 Prozent) haben die deutschen Hersteller einen Marktanteil von einem Fünftel. Die Pkw-Auslandsproduktion wurde verdoppelt, gleichzeitig konnte die Inlandsproduktion stabil gehalten werden. Die Zahl der Beschäftigten im Inland ist heute mit 827.000 um 100.000 höher als 2007. All dies erfolgte vor dem Hintergrund einer massiven technologischen und weltwirtschaftlichen Veränderung. Ich habe diesen Wandel mit Leidenschaft begleitet und unterstützt. Ich danke Präsidium und Vorstand für die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Meinem Nachfolger wünsche ich für seine anspruchsvolle Aufgabe eine glückliche Hand.“

Diese glückliche Hand hat Wissmann selbst im Dieselskandal nicht immer bewiesen. Während die Zeichen in der Branche bereits auf Sturm standen, hielt der scheidende VDA-Präsident immer noch das Diesel-Fähnchen hoch. Auch im Zusammenhang mit den Kartellvorwürfen gegen deutsche Autobauer machte der Cheflobbyist der deutschen Autoindustrie keine glückliche Figur. 

 

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