Marchionne sorgt seit Monaten durch seine öffentliche Suche nach einem globalen Partner für Schlagzeilen. Dabei, betonte er nun laut Automotive News, gehe es weniger ums langfristige Überleben des neue geformten italienisch-amerikanischen Autokonzerns, als vielmehr darum, eine starke globale Allianz zu schmieden. Ohne eine solche habe FCA eine Zukunft in “Mittelmäßigkeit” vor sich. Das wiederum ist nicht Sache des selbstbewussten Managers. Laut seinen Worten arbeite er immer noch an einem Merger mit einem anderen OEM.
Während Marchionne in der Autowelt durchaus Zustimmung für seine Meinung erhält, dass es sich die Autobauer angesichts des harten Kostendrucks und weltweiter Überkapazitäten nicht leisten können, dass alle gleichzeitig an vielen Themen entwickeln, herrscht um seine Motive weiter Rätselraten.
So hegen die Marktexperten von IHS Automotive den Verdacht, dass Marchionne eine große Allianz vor allem zur Erreichung seiner eigenen ehrgeizigen Wachstumspläne mit FCA braucht. Sie verweisen darauf, dass FCA bei seiner Kernmarke Jeep große Fortschritte mache. Andererseits bezweifelt IHS Automotive stark, dass es trotz der rauschenden Präsentation der neuen Giulia gelingen werde, die vorgegebenen Absatzziele von Alfa Romeo auch nur annähernd zu erreichen. FCA will die italienische Markenlegende zur globalen Premiummarke aufbauen. Der Absatz soll mit acht neuen Modellen von 68.000 Einheiten in diesem Jahr auf 400.000 Fahrzeuge im Jahr 2018 gepusht werden. IHS Automotive sieht Alfa Romeo im Jahr 2018 bei 230.000 Einheiten und damit dramatisch unterhalb der Konzern-Ziele.
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Frank Volk