Frankreich pocht auf ein engeres Bündnis der großen Autohersteller Renault und Nissan. „Wir brauchen solide, starke und gefestigte Industriekonzerne“, sagte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Mittwoch (22. Mai 2019) in Paris nach einem Gespräch mit dem japanischen Wirtschaftsminister Hiroshige Seko. Auch sein japanischer Kollege habe bestätigt, dass die Allianz der beiden Hersteller verstärkt werden solle, sagte Le Maire.
Auf die Frage von Journalisten, ob dies eine Fusion der langjährigen Partner Renault und Nissan bedeute, sagte Le Maire am Rande des OECD-Ministertreffens: „Es ist wichtig, diese Allianz zu konsolidieren (festigen).“ Der Status quo, also der gegenwärtige Zustand, schwäche hingegen die Allianz.
Renault strebt nach früheren Informationen aus Japan eine Fusion mit den Japanern an. Nissan-CEO Hiroto Saikawa hatte aber unlängst deutlich gemacht, dass man einen Zusammenschluss für unnötig halte.
Die Allianz war von dem Automanager Carlos Ghosn aufgebaut worden, der im November 2018 wegen angeblichen Verstoßes gegen Börsenauflagen in Japan verhaftet worden war. Seither wurde er mehrfach wegen weiterer angeblicher Vergehen angeklagt und kam kürzlich zum zweiten Mal auf Kaution aus der Untersuchungshaft. Renault, an dem der französische Staat beteiligt ist, hält 43,4 % der Anteile an Nissan. Nissan ist zu 15 % an Renault beteiligt. Zu der Allianz gehört auch der Hersteller Mitsubishi.