Ausverkauf und Auflösung bei den General Motors-Marken Chevrolet und Opel in Putins Riesenreich. Nach dem Beschluss, sich angesichts der desolaten Wirtschaftslage aus dem Markt zurück zu ziehen, schließen in Russland nun reihenweise die GM-Händler oder werden die Marken Chevrolet und Opel aus dem Programm der Mehrmarkenhändler genommen. Wie Skrin schreibt wurden inzwischen an die 100 Händlerbetrieb geschlossen. Die GM-Marken wurden im vergangenen Jahr noch von 504 Händlern verkauft, darunter 200 Betriebe, die ausschließlich Opel- und/oder Chevrolet-Fahrzeuge im Programm hatten. Im August lag die Zahl nun noch bei 410 Betrieben, darunter 109 Chevrolet Händler, 130 Opel-Händler und 148 GM-Avtovaz-Betriebe. Da viele von diesen auch andere Marken vertreiben, werde es nur in wenigen Fällen zu kompletten Geschäftsaufgaben kommen. Die GM-Händler, die es noch gebe, halten sich laut IHS Automotive über den Verkauf des noch vorhandenen Fahrzeugbestands über Wasser, der mit extremen Rabatten feil geboten werde. Nach dem Rückzug seiner Volumenmodell bleibt GM mit einigen Sport- und SUV-Modellen der Marken Chevrolet und Cadillac am Markt vertreten.
Unabhängig von GM wird in Russland mit einer Beschleunigung des Händlersterbens im vierten Quartal gerechnet. Auf der Kippe stehen laut dem russischen Händlerverband landesweit rund 1.000 Betriebe. IHS Automotive rechnet für dieses Jahr mit einem Absatzeinbruch von 35 Prozent. Opel-Chef Karl-Thomas Neumann, der auch das GM-Geschäft in Europa verantwortet, bezeichnete es gegenüber AUTOMOBIL PRODUKTION angesichts der weiterhin schwierigen Lage als “eine richtige Entscheidung, sich aus dem Markt zurückzuziehen, um die negativen Auswirkungen auf unser Geschäft einzudämmen.” IHS rechnet damit, dass dem GM-Beispiel weitere Hersteller folgen werden.
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Frank Volk