Grund für das höchstrichterliche Zulassungsverbot ist die enorme Umweltverschmtzung in der indischen Millionenmetropole. Laut Indian Express dürfen nun bis 31. März 2016 in Delhi keine Diesel-Fahrzeuge mit mehr als 2 Litern Hubraum mehr zugelassen werden. Ebenfalls vom Bannstrahl des Gerichts getroffen werden gebrauchte Diesel-Nutzfahrzeuge, die vor 2005 zugelassen wurden. Für diese Fahrzeuge wurde zudem die Umweltsteuer um 100 Prozent erhöht. Von dem Schritt erwartet sich die Politik eine Besserung der schlechten Umweltsituation. Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO hat Delhi unter den Metropolen die höchste Luftverschmutzung weltweit.
Da derzeit auf dem Subkontinent der Absatz von SUVs und Pickups boomt, trifft das Zulassungsverbot einige Autobauer hart. So sind die Topseller von SUV-Spezialist Mahindra & Mahindra wie XUV 500, Xylo und Scorpio in der Regel ebenso mit Dieselaggregaten größer als 2-Litern-Hubraum unterwegs wie die Tata-Modelle Xenon und Safari sowie der Toyota Fortuna. Unter den deutschen Premium-OEM dürfte nach Einschätzung von IHS Automotive Mercedes-Benz am stärksten betroffen sein. Der Einfluss bei BMW und Audi sei geringer, da diese Hersteller etwa 50 Prozent ihrer Dieselmodelle mit Motoren anbieten, die nicht unter den Bann fallen.
Zu knabbern haben dürften an dem Gerichtsurteil vor allem die Händler. Diese nehmen die Fahrzeuge in der Regel auf Finanzierungsbasis ab. Werden die Autos nicht innerhalb eines definierten Zeitraums verkauft, müssen sie Strafen zahlen. Bei den bereits auf den Höfen stehenden Neufahrzeugen gibt es nun keine Chance, diese in Delhi bis Ende März zu verkaufen.
Alle Beiträge zu den Stichwörtern Indien Diesel
Frank Volk