Der angeschlagene Autozulieferer und Kabelhersteller Leoni ist zum Jahresauftakt in die roten Zahlen gerutscht, gibt sich für den weiteren Jahresverlauf aber optimistisch. Im ersten Quartal verbuchte das Nürnberger Unternehmen nach belastenden Einmaleffekten unterm Strich einen Verlust von 132 Mio Euro nach einem Plus von 44 Mio Euro im Vorjahreszeitraum, wie die Leoni AG am Dienstagabend (14. Mai 2019) mitteilte.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging auf minus 76 Mio Euro zurück - nach plus 101 Mio vor einem Jahr. Der operative Verlust betrug 125 Mio Euro nach einem positiven Ebit von 63 Mio Euro im ersten Quartal des Vorjahres. Bereinigt um einmalige Sondereffekte und Belastungen aus dem mexikanischen Werk Merida habe sich im ersten Quartal das operative Ergebnis konzernweit bei 14 Mio Euro stabilisiert. Der Quartalsumsatz sank auf 1,262 Mrd Euro nach 1,327 Mrd Euro vor einem Jahr.
Leoni verbuchte nach eigenen Angaben Sondereffekte im ersten Quartal, die das Konzern-Ergebnis einmalig mit 102 Mio Euro belasteten. Das Unternehmen verwies unter anderem auf geänderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie die schwächere Autokonjunktur, so dass die „Marktperspektiven neu eingeschätzt“ worden seien. Es werde erwartet, beim Ergebnis die Talsohle erreicht zu haben und im weiteren Jahresverlauf im Vergleich zum ersten Quartal eine „spürbare“ Verbesserung zu erzielen, heiß es weiter.
Mitte März hatte Leoni angekündigt, angesichts der Krise 2.000 Stellen streichen zu wollen. Mit einem Sparprogramm sollen die strukturellen Kosten bis 2022 um 500 Mio Euro im Vergleich zu 2018 gesenkt werden. Schwierigkeiten bereiten den Nürnbergern das neue Werk in Mexiko sowie die Sparte mit Bordnetzsystemen. Darüber hinaus belastet die schlechte Stimmung in der Automobilbranche das Geschäft. Leoni beschäftigt mehr als 90.000 Mitarbeiter weltweit.