Das Ziel sei, in den einzelnen Märkten die unterschiedlichsten Fahrsituationen zu erleben, sagte Daimler-Manager Michael Hafner am Dienstag auf der IAA in Frankfurt. Dabei wolle man die Grenzen des Systems austesten und landesspezifische Fahrmanöver kennenlernen. Die Wagen der S-Klasse sind dafür mit Messtechnik ausgerüstet. Die Erkenntnisse sollen in die Entwicklung der Technologie zum autonomen Fahren einfließen.
Hafner bekräftigte, dass Mercedes in «drei-vier Jahren» vollständig autonom fahrende Robotaxis im Stadtverkehr starten wolle. Dabei gehe es nicht um den Einsatz in einer abgesicherten Umgebung mit wenig anderen Verkehrsteilnehmern: «Das Ziel ist ganz klar, das im normalen Mischverkehr betreiben zu können.»
Die im Daimler-Vorstand für Integrität und Recht verantwortliche Managerin Renata Jungo Brüngger betonte den Bedarf an einer Angleichung des Regelwerks zum autonomen Fahren in verschiedenen Ländern. «Wenn sie neue Technologie auf die Straße bringen wollen, dann brauchen sie einen rechtlichen Rahmen dafür und Rechtssicherheit.» Derzeit sei Deutschland zwar ein Vorreiter, aber zum Beispiel in Frankreich dürfe man sich am Steuer auch in einem selbstfahrenden Auto nicht mit anderen Dingen beschäftigen und müsse in der Schweiz sogar die Hände die ganze Zeit auf dem Lenkrad halten.