Nach einem überaus schwachen Jahresauftakt will der Lichtkonzern Osram Kosten senken und 300 Arbeitsplätze am Standort Regensburg abbauen. Zusätzlich müssen 200 Zeitarbeiter gehen, sagte ein Sprecher am Donnerstag (24. Januar 2019). Zuvor hatte die Mittelbayerische Zeitung darüber berichtet. Der Stellenabbau solle so weit möglich sozialverträglich geschehen. Derzeit arbeiten in Regensburg rund 2800 Stammbeschäftigte sowie rund 250 Zeitarbeiter.
In der Nacht zuvor hatte Osram heftige Umsatzeinbrüche im ersten Quartal vermeldet. Allein in der wichtigen Sparte der optischen Halbleiter waren die Erträge um 16,9 % zurückgegangen. In Regensburg werden ausschließlich Produkte aus diesem Geschäftsbereich - etwa LED, Laserdioden oder Infrarot-LED - gefertigt. Insgesamt setzte Osram in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 828 Mio Euro um - 15 % weniger als im Vorjahreszeitraum.
Mit dem Stellenabbau macht Osram einen großen Teil der Ausbaumaßnahmen der vergangenen Jahre wieder rückgängig. Allein am Standort Regensburg waren innerhalb von drei Jahren 800 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt worden. Der Münchner Lichtkonzern leidet besonders unter der Krise der Autoindustrie, die auch den Handelsstreits zwischen China und den USA zu spüren bekommt. Rund die Hälfte des Umsatzes macht Osram im Auto-Bereich „und wurde daher rasch und hart von dieser Entwicklung getroffen“, wie der Sprecher sagte. Hinzu kommen Absatzschwächen bei Smartphones, deren Hersteller für Osram ebenfalls wichtige Abnehmer sind.