Schon vor dem letzten Quartal war einigermaßen gewiss, dass die Renault Group das große Ziel erreichen würde, 2016 erstmals mehr als drei Millionen Pkw zu verkaufen. Dass es am Ende 3,18 Millionen Einheiten werden würden und damit 13,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, toppte die optimistischsten Prognosen, die Marktexperten von IHS Automotive sprechen von einem außerordentlich positiven Jahr für die Franzosen.
Was man mit Freude in der Pariser Zentrale des Autobauers zur Kenntnis nehmen wird: war es in den vergangenen Jahren oft die Billigmarke Dacia, die das Ergebnis der Gruppe positiv beeinflusste, fiel 2016 die Performance der Kernmarke Renault besonders stark aus. Der Absatz von Autos mit dem Rhombus am Kühlergrill stieg um 14,2 Prozent auf 2,487 Millionen Einheiten. Viel Schwung brachten dabei die neuen oder jungen Modelle Kadjar, Captur, Talisman und Oroch; in Indien drang der Kwid in die Phalanx der zehn meistverkauften Autos ein.
Um sechs Prozent auf 584.000 Einheiten legte der Dacia-Absatz zu, was insofern erstaunlich ist, da das Produktportfolio schon reichlich angejahrt ist. Verkaufsstärkste Modelle Sandero und Duster.
Starkes Ergebnis aus Südkorea
Den stärksten Zuwachs innerhalb der Renault Group verzeichnete Renault Samsung. Beim südkoreanischen Arm des Autobauers ging es um 38,8 Prozent auf 111.097 Einheiten aufwärts. Modellzugpferde waren der SM6 und das Crossovermodell QM6.
Nach Einschätzung von IHS Automotive wird sich 2017 die Rekordfahrt der Renault Group fortsetzen. Begründet wird dies unter anderem mit einem hohen Ordereingang für den Renault Scenic in Europa, den QM6 in Asien und den Renault Koleos in China. Auch die Nachfrage nach dem neuen Renault Megane sei hoch. Eine positive Rolle traut IHS dem Alaskan Pick-up in Südamerika zu. In Summe erwarten die Marktexperten für die Renault Group im laufenden Jahr einen Absatzzuwachs von fünf Prozent.
Eingetrübt wird die positive Stimmung durch Ermittlungen in Frankreich. Dem Autobauer wird – ähnlich dem Fall VW - vorgeworfen, Emissionen bei Dieselmotoren manipuliert zu haben.