
BYD hat den Nachweis als hoch leistungsfähiger Elektroauto-Hersteller längst erbracht - im Gegensatz zu vielen neuen Gesellschaften. Nun bereitet man in China ein Regelwerk vor, das die Spreu vom Weizen trennen soll. (Bild: BYD)
Die massive Förderung des NEV-Sektors, gekrönt von der 2019 kommenden NEV-Quote in Höhe von 10 Prozent bei neu zugelassenen Autos, hat in China einen regelrechten Gründerboom für die Fertigung von Elektromobilen ausgelöst. Inzwischen hat die zuständige Behörde 200 Lizenzen zur Produktion von NEVs vergeben, darunter 70 an Firmen, die Elektro-Pkw bauen wollen. Bereits seit einiger Zeit gibt es aber wachsende Zweifel an der Seriosität vieler Vorhaben.
So hat jetzt der frühere Chef der chinesischen Autoherstellervereinigung CAAM, Zhang Shulin öffentlich Alarm geschlagen. Nach seiner Einschätzung haben weniger als 20 Hersteller das langfristige Ziel und das Potenzial, Elektroautos in größere Stückzahl zu bauen. Die Mehrheit ist nach Zhang Shulins Ansicht daran interessiert, staatliche Subventionen abzukassieren, die mit der Gründung von NEV-Firmen verbunden sind. Die staatlichen Lizenzen sind zudem wichtiger Türöffner, um an entsprechende Kredite zu kommen.
Weniger als 20 OEM können E-Autos bauen
In ein ähnliches Horn stoßen weitere Experten. Ein hochrangiger Funktionär einer staatlichen Entwicklungsgesellschaft gab zu bedenken, dass ein schickes Concept-Car schnell entworfen sei, es aber noch ein steiniger Pfad bis zur Massenfertigung ist. Nach Treffen mit zahlreichen neuen Playern habe er starke Zweifel, ob diese in Lage sind, ihre Ideen in die Praxis umzusetzen.
Die kritischen Stimmen werden offenbar beim zuständigen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie gehört. Wie staatliche Medien berichten bereite man ein Regelwerk vor, wonach NEV-Herstellern der Lizenzentzug droht, wenn sie gesetzte Ziele nicht erreichen. Dadurch wolle man den überschäumenden Markt bereinigen und das noch bevor die NEV-Quote in Kraft tritt.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2017 wurden China knapp 400.000 NEVs verkauft, knapp 38 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Damit liege man auf Kurs, das staatliche vorgegebene Ziel von 700.000 Einheiten in diesem Jahr zu erreichen.
So gut sind die neuen China-Autos wirklich
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