Wie die Nachrichtenagentur CTK berichtet, hat Skodas Vorstandsvorsitzender Bernhard Maier das Absatzziel von zwei Millionen Einheiten bis 2025 auf dem Czech Slovenian Digital Business Forum formuliert. Maier definierte demnach in seiner Rede auch das kühne Ziel, Skoda werde in acht Jahren ebenso hohe Einnahmen aus innovativen Infotainment- und Mobilitätslösungen erzielen, wie derzeit mit dem konventionellen Automobilbau.
Maiers Plan setzt ein massives Wachstum des OEMs durch die Digi Lab-Anlage in Prag voraus. Sie ist Skodas Zentrum für Forschung und Entwicklung neuer Dienstleistungen und Anwendungen. Derzeit entwickeln rund 30 Mitarbeiter mobilitätsbasierte Technologien und neue Geschäftsfelder. Dabei geht es insbesondere um die stärkere Einbindung digitaler Technologien in das bisherige Skoda-Kerngeschäft und die Entwicklung innovativer Konnektivitäts- und Mobilitätsdienste.
Skoda braucht mehr Modelle
Maier setzt darauf, dass Skoda eine der führenden Marken wird, die erschwingliche Pkw mit fortschrittlicher Technologie anbietet und damit einen Vorteil gegenüber ihren Wettbewerbern sowie eine klare Positionierung auf dem Markt erreicht. Das Unternehmen erweitert seine Modellpalette in den nächsten Jahren deutlich und investiert in die Gründung von Händler-Niederlassungen und in seine Produktionsinfrastruktur in Wachstumsmärkten wie China. Neben diesen Investitionen in allen Geschäftsbereichen ist die Einführung einiger neuer Modelle geplant, darunter mehrere Crossover-Fahrzeuge.
Bei seinen Prognosen geht IHS Automotive unter anderem von einem C-CUV-Modell im Jahr 2018 sowie und einem B-CUV-Modell im Jahr 2019 aus. Das spätere Modell soll dem Hersteller eine wichtige Stellung im wachsenden Markt für sub-kompakte SUVs in Europa geben. Außerdem ergänzt das Unternehmen den Kodiaq durch eine Coupé-Variante, eine Low-Cost-Version in der Art von SUVs im Coupé-Stil, wie zum Beispiel dem BMW X4 und dem kommenden Audi Q6.
Ausblick
Wenn Skoda bis 2025 einen Umsatz von zwei Millionen Einheiten anstrebt, ist dies ein gewaltiger Aufschwung in Bezug auf das Wachstum: 2016 verkaufte der Hersteller 1,13 Millionen Einheiten. Laut den Branchenexperten von IHS Automotive braucht der OEM neue Modelle, die über die bisher von IHS absehbaren und geplanten Projekte hinausgehen.
Es ist nicht das erste Mal im Lauf der vergangenen Jahre, dass sich Skoda ein sehr ehrgeiziges Umsatzziel setzt. Das Unternehmen will im Jahr 2018 insgesamt 1,5 Millionen Einheiten absetzen und damit seinen Beitrag zur VW-Strategie 2018 leisten, die darauf ausgerichtet war, Volkswagen zur weltweit meistverkauften Pkw-Marke zu machen. Allerdings trifft IHS für die kommenden Jahren eine deutlich konservativere Prognose darüber, wie sich der Skoda-Umsatz in den nächsten Jahren entwickeln wird. Dabei bleiben die Verkäufe bis 2018 vollständig auf dem aktuellen Stand. Die für 2025 prognostizierten Absatzzahlen liegen um 32 Prozent unter den zwei Millionen Wunsch-Einheiten von Maier. IHS prognostiziert 1,36 Millionen Einheiten für 2025. Auch wenn Skoda ambitioniert Pläne bei Modellen und Märkten schmiedet, so etwa den eventuellen Eintritt in den US-Markt, erscheint Maiers Ziel derzeit zumindest überaus ehrgeizig.
Dies umso mehr, als sich das massive Absatzwachstum, das Skoda auf dem chinesischen Markt erzielt hat, nach einem Rekord von 360.000 Einheiten im Jahr 2016 langsamer werden wird, wobei IHS davon ausgeht, dass diese Zahl bis zum Ende der Dekade mehr oder weniger konstant bleibt.