Bei GM, Ford und Fiat-Chrysler (FCA) – wobei mit Blick auf Nordamerika lediglich Chrysler eine Rolle spielt – läuft es derzeit prächtig. Die Absatzkurven der Hersteller gehen nach oben, die Gewinne steigen und – zumindest nach Einschätzung von US-Journalisten – haben die Hersteller bessere und attraktivere Autos denn je am Start. Im vergangenen Jahr schlug sich das auch in den Gesatmzahlen nieder. So meldete General Motors für das Jahr 2014 einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 6,5 Milliarden US-Dollar, Ford von 6,3 Milliarden und Fiat-Chrysler von 3,9 Milliarden. Dennoch gibt es bei Kassenwarten der US-Konzerne lange Gesichter. Denn: der Gewinn ist im Vergleich zum Ergebnis von Toyota ein “Nasenwasser”. Für das am 31. März endende Fiskaljahr erwarten die Japaner einen Ebit-Gewinn von umgerechnet 24,5 Milliarden US-Dollar. Auf die verkauften Autos umgerechnet bedeutet das: Toyota fährt pro Fahrzeug 2.726 US-Dollar Gewinn ein. Das ist vier Mal so viel wie GM (654 US-Dollar) und mehr als alle US-Hersteller zusammen. Ford kam 2014 auf 994 US-Dollar, FCA auf 850, wie US-Analysten leicht pikiert vorrechnen.
Den Hauptgrund für den großen Vorsprung von Toyota – übrigens nicht nur auf US-Autobauer, sondern auch auf europäische Hersteller und insbesondere auf die Marke VW – haben Analysten im schwachen Yen ausgemacht. Zwar produziert Toyota auch in erheblichem Umfang Autos in Nordamerika, baut und exportiert aber in diesem Jahr auch 3,5 Millionen Fahrzeuge in Japan. Zum Vergleich: Honda fertigt lediglich drei Prozent der für den Export bestimmten Fahrzeuge in Japan.
Aufgrund des erheblichen Kostenvorteils durch den schwachen Yen, gibt es in den USA Druck auf die Politik, gegen den von der japnsichen Regierung künstlich schwach gehaltenen Yen vorzugehen.
Alle Beiträge zu den Stichwörtern Toyota Nordamerika
Frank Volk