Vor allem Marktführer General Motors konnte im Mai nicht mehr an die Vorjahreswerte anknüpfen. Schlimmer noch: Die so wichtigen Verkaufszahlen der margenträchtigen Pickups gingen erneut teils zurück. Die deutschen Hersteller schlugen sich aber noch recht passabel.
Insgesamt konnte der Markt ersten Schätzungen zufolge sein Niveau nur halten, und das gelang auch nur, weil der Mai dieses Jahr einen Verkaufstag mehr hatte als 2016. Dabei entwickelten sich einige der deutschen Hersteller aber überdurchschnittlich. Audi steigerte den Absatz in den USA um 2,5 Prozent, Volkswagen legte mit einem Plus von 4,3 Prozent den Dieselskandal ebenfalls zu den Akten. Der Porsche-Absatz stieg um 5 Prozent.
Marktführer GM schaffte es im Mai dagegen nur noch, Käufer für 237.364 Fahrzeuge zu finden. Dies war trotz des zusätzlichen Verkaufstages und zahlreicher Sonderangebote ein Rückgang um 1,3 Prozent. Insbesondere die Pickups, die typischerweise mehr als 40.000 US-Dollar kosten, verkauften sich schlechter. Der GMC Sierra verzeichnete einen Absatzrückgang um mehr als 8 Prozent, der GMC Canyon sogar um mehr als ein Viertel.
Die gefallenen Benzinpreise und die anziehende Konjunktur hatten die Nachfrage nach den geländegängigen Pritschenwagen in den letzten Jahren stets anschwellen lassen. Die margenträchtige Kategorie macht inzwischen 16 Prozent des Marktes aus. Im April waren die Verkaufszahlen bei Pickups branchenweit aber erstmals seit elf Monaten gefallen, ein Trend, der sich jetzt bei GM fortsetzte. Der Autohersteller reagierte bereits und kündigte am Donnerstag an, künftig eine Schicht in einem Getriebewerk in Michigan ausfallen zu lassen. Betroffen sind knapp 300 Mitarbeiter.
Auch der größte ausländische Anbieter, Toyota, verbuchte mit 218.248 Fahrzeugen einen Absatzrückgang um ein halbes Prozent. Unerwartet mehr verkaufte nur Ford. Hier waren es noch die Pickups, die den Konzernumsatz auf ein Plus von 2,3 Prozent hievten.
Die Marktschwäche im Mai lässt die Sorgen größer werden, dass der US-Automarkt die besten Zeiten vorerst hinter sich hat. Die Lagerbestände bei Pickups reichten Anfang Mai schon für 97 Tage. Damit liegt die Zahl der unverkauften Pickups um 12 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Das ist ein unüblich hoher Lagerbestand für die Branche und hat bereits einen intensiven Preiswettbewerb entfacht. Die Hersteller investierten über 3.650 US-Dollar in Sonderaktionen je verkauftem Fahrzeug, ein Rekordwert.
Dow Jones Newswires