
Da muss noch deutlich nachgearbeitet werden: In der zweiten Verhandlungsrunde um den VW-Haustarif, der in Deutschland 115.000 Beschäftigte betrifft, liegen die Vorstellungen zwischen Arbeitnehmerseite und IG Metall noch deutlich auseinander. – (Bild: VW)
Volkswagen hat der IG Metall bei der zweiten Verhandlungsrunde am Donnerstag (12. Februar) zum Haustarifvertrag ein umfassendes Angebot vorgelegt. Es enthält drei Kernpunkte: Die Grundentgelte sollen um 2,2 Prozent steigen, für die Jahre 2015 und 2016 sagt das Unternehmen jeweils 1.400 Ausbildungsplätze zu. Zudem soll noch im ersten Halbjahr soll mit der IG Metall ein konstruktiver Dialog über die Zukunft der Arbeit aufgenommen werden.
Der Verhandlungsführer von Volkswagen und Leiter Personal der Marke Volkswagen Pkw, Martin Rosik, sagte dazu in Hannover: “Unser Unternehmen steht für sichere und gute Arbeitsplätze in Deutschland. Dazu gehört ein offener Austausch über die Zukunft der Arbeit. Das zahlt auf unser Zukunftsprogramm ‚Future Tracks‘ von Volkswagen ein.” Rosik weiter: „Wir haben bei unserem Angebot die zunehmend schwierige gesamtwirtschaftliche Lage auf vielen Märkten im Blick. Den Unsicherheiten kann sich auch Volkswagen nicht entziehen. Zugleich sollen die Mitarbeiter von Volkswagen aber nicht schlechter dastehen als bei Wettbewerbern.” Daher sei ein Angebot für die Grundvergütung, das sich an den laufenden Flächentarifverhandlungen ausrichte, ein richtiger Weg. Die angebotene Entgelterhöhung für den Haustarifvertrag von Volkswagen könne bis Ende Februar 2016 Gültigkeit haben.
Zur Zukunftssicherung und Wettbewerbsfähigkeit gehörten auch Ausbildungsplätze. “Wir bieten zahlreichen jungen Menschen eine Perspektive und werden das beibehalten.”
Ein Termin zur Fortsetzung der Verhandlung wird noch festgelegt. Der Haustarifvertrag der Volkswagen AG gilt für rund 115.000 Beschäftigte der Werke in Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Emden und Kassel sowie der Volkswagen Financial Services AG.
Vor allem mit Blick auf die Löhne liegen die Vorstellungen der Parteien noch deutlich auseinander. So bekräftigte der IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine vor dem Start der Gespräche die Gewerkschaftsforderung, die unter anderem 5,5 Prozent mehr Geld enthält. Meine verwies unter anderem auf Sonderschichten und Wochenendeinsätze, die die VW-Belegschaft zuletzt leistete.
Betriebsratschef Bernd Osterloh bezeichnete das Lohnangebot in einer ersten Stellungnahme als “Frechheit”. VW verdiene in Westeuropa und auf dem deutschen Markt gutes Geld, das die Beschäftigten mit ihrem Einsatz und in zahlreichen Sonderschichten erwirtschaftet hätten. “Was wir hier als Scheinangebot vorgelegt bekommen haben, ist den Beschäftigten gegenüber respektlos.” Er rief das Management auf, das Angebot in der nächsten Verhandlungsrunde Anfang März nachzubessern. “Diese Belegschaft kann nicht nur arbeiten – wenn es darauf ankommt, kann sie auch für gerechte Entlohnung kämpfen”, sagte Osterloh. Über 90 Prozent der Belegschaft bei VW sind in der IG Metall organisiert.
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fv
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