Die Marken des Volkswagen-Konzerns haben im vergangenen Jahr vor allem wegen der Einführung neuer Abgas- und Verbrauchstests teilweise deutlich an Gewinn einbüßen müssen. Bei der Kernmarke VW fiel das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen trotz eines Umsatzanstiegs von 3,3 auf 3,2 Mrd Euro, wie das Unternehmen am Dienstag (12. März 2019) in Wolfsburg mitteilte.
Höhere Rabatte, unter anderem die sogenannte Umweltprämie für den Umtausch alter Dieselautos, Wechselkurseffekte und Vorleistungen für neue Elektromodelle kosteten ebenfalls Geld. Der Erlös kletterte dank gestiegener Verkäufe hingegen um 6,8 % auf 84,6 Mrd Euro - der Anteil des operativen Ergebnisses am Umsatz rutschte damit von 4,2 auf 3,8 %. Damit verfehlte die Marke das selbst gesetzte Renditeziel von 4 %.
Der Konzern konnte wegen fehlender Zulassungen im Rahmen des neuen Abgas- und Verbrauchstests WLTP viele Modelle über längere Zeit nicht anbieten. Auch die Tochter-Marke Audi bekam das Schlamassel zu spüren. Der Umsatz der Ingolstädter ging leicht auf 59,2 Mrd Euro zurück, das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen fiel von 5,1 Mrd Euro auf 4,7 Mrd. Auch bei der Tochter Skoda belastete WLTP das Ergebnis. Die Sportwagentochter Porsche steigerte den Umsatz um 9,2 % auf 23,7 Mrd Euro, das operative Ergebnis legte um 2,7 % auf 4,1 Mrd Euro zu.
"Wir haben uns trotz starken Gegenwinds ordentlich geschlagen", sagte VW-Konzernchef Herbert Diess. Die Konzernmarken hätten hart an ihrer Entwicklung gearbeitet. "Jetzt gilt es, dieses Anstrengungen noch zu verstärken." Konkrete Maßnahmen nannte der Chef zunächst nicht. Vor dem Wochenende hatte es im Handelsblatt geheißen, Diess wolle bei der Kernmarke mit rund 5.000 Stellenstreichungen weitere Milliarden sparen.