Statt 1,65 Millionen muss Brose-Patriarch Michael Stoschek “nur” 150.000 Euro für

Statt 1,65 Millionen muss Brose-Patriarch Michael Stoschek “nur” 150.000 Euro für illegal angebrachtes Klebekennzeichen zahlen. (Bild: Brose)

Der Fall sorgte weit über das beschauliche Coburger Land hinaus für Schlagzeilen. Die Mischung hat ja auch alles, was den Boulevard glücklich macht: Milliardär und Mäzen mit stark patriarchalischen Zügen hält “normales” Kennzeichen für die Front seines Porsche Cabrio optisch für eine Zumutung und bringt ein Klebekennzeichen an. Eine Lappalie könnte man meinen, juristisch mündete das aber in den Vorwurf des Kennzeichenmissbrauchs und der Urkundenfälschung. Und weil Stoschek sich nicht zum ersten Mal sehr eigenwillig über Recht und Gesetz hinweg gesetzt hat, brummte ihm die Staatsanwaltschaft Coburg eine Gelstrafe in sagenhafter Höhe von 1,65 Millionen Euro auf. Den Strafbefehl akzeptierte der Unternehmer, der Brose zum Weltunternehmen geformt hat, nicht und so traf man sich nun zum Showdown vor Gericht.

Dort wurde die Sache zum kurzen Prozess. Nach der Mittagspause verkündet der Richter die überraschende Einigung: Das Verfahren wird gegen eine Geldauflage eingestellt. 150.000 Euro muss Stoschek überweisen, der Großteil geht an die Welthungerhilfe.

So ganz erledigt war die Sache für Stoschek dann aber immer noch nicht. Auch nach Ende der Verhandlung machen er und seine Anwälte keinen Hehl daraus, dass sie die ganze Sache für einen “politischen Prozess” halten und für eine “Machtdemonstration” der Staatsanwaltschaft. Der Unternehmer spricht von einem “Promi-Malus”. Der Einstellung des Verfahrens habe man nur zugestimmt, “um dem Steuerzahler weitere Kosten zu ersparen”.

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fv/dpa

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