Scott Garberding, FCA

Übernimmt als oberster Qualitätswächter bei Fiat-Chrysler: Scott Garberding (52). (Bild: FCA)

In einen inhaltlichen Kontext wurde der Umbau des Top-Managements in den Ressorts Einkauf und Qualität nicht gestellt. Dass aber bereits eineinhalb Jahre, nachdem es Fiat-Chrysler mit einer Doppelspitze im Qualitätsressort versucht hatte (Mark Chernobby war für die globale Produktqualität verantwortlich, Matt Liddane für Nordamerika), beide Manager abberufen wurden, wird von Konzernkennern dahingehend interpretiert, dass der als ungeduldig geltende Konzernchef Sergio Marchionne mit den Fortschritten in dem Bereich unzufrieden ist.

Was Marchionne besonders missfallen dürfte: ausgerechnet die stark wachsende Marke Jeep musste im vergangenen Jahr gleich mehrfach Millionenrückrufe starten. Zudem gilt das Verhältnis zwischen dem italienisch-amerikanischen Autokonzern und der US-Behörde NHTSA weiter als belastet, weil diese dem Autobauer nachlässigen Umgang bei der Durchführung von Rückrufaktionen vorwirft. Im Herbst 2015 bildete FCA Rückstellungen für Rückrufe in Höhe von umgerechnet 671 Millionen Euro, was dem Autobauer ein überraschendes Quartalsminus einbrachte.

Richten soll es nun Scott Garberding, der mit sofortiger Wirkung das Qualitätsressort übernimmt und sowohl die globale Verantwortung trägt wie die für Nordamerika. Der 52-jährige Manager war bislang globaler Einkaufschef des Konzerns mit direkter Verantwortung für Europa.

Sein Vorgänger Mark Chernobby kehrt auf seinen früheren Posten als COO für die Produktentwicklung zurück, Matt Liddane wird Qualitätschef bei der FCA-Zulieferertochter Magneti Marelli. Scott Thiele wiederum übernimmt das Amt als Einkaufschef von Garberding.

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