Beim Ausbau der E-Auto-Ladeinfrastruktur sind die meisten EU-Länder in der Spur. Einer Analyse der Umweltschutzorganisation Transport & Environment zufolge haben 19 von 27 Ländern die EU-Ziele für das laufende Jahr bereits erreicht. Die gerade in Kraft getretene EU-Verodnung AFIR sieht vor, dass in jedem Land pro zugelassenem E-Auto 1,3 kW an öffentlicher Ladeleistung installiert sind, pro Plug-in-Hybrid sind 0,8 kW nötig. Deutschland erfüllt die Ziele aktuell, liegt aufgrund seiner relativ großen Flotte aber knapp unter EU-Durchschnitt.
"Das Aufladen wird als eines der größten Hindernisse für den Umstieg auf Elektrofahrzeuge angesehen, aber das Bild verbessert sich schnell. Jetzt müssen die Regierungen über die strengen Anforderungen der EU-Ziele hinausgehen, wenn sie mehr Autofahrer überzeugen wollen", sagte Fabian Sperka, Leiter der Fahrzeugpolitik bei Transport & Environment. Es müssten mehr Kapazitäten dort installiert werden, wo der tatsächliche Verkehr ist, und die Bezahlung sollte einfacher werden. Außerdem müssten kaputte Ladestationen zügig repariert werden.
Länder wie Bulgarien, Slowakei und Tschechische Republik übertreffen die Anforderungen mehrfach, was allerdings auch an der geringen Zahl an E-Autos liegt. Großen Nachholbedarf gibt es jedoch in Malta, wo lediglich 10 Prozent der nötigen Ladepunkte am Netz sind. Auch Portugal, Litauen, Griechenland, Luxemburg, Irland und Zypern verfehlen aktuell noch die Zielwerte. Insgesamt sind in der EU aktuell rund 630.000 Ladepunkte am Netz, für 2025 erwartet T&E angesichts des zuletzt rasanten Ausbautempos eine Million. Damit wächst die Infrastruktur deutlich schneller als die Flotte an E-Autos.