Großes Fan-Fest der Camaro-Fahrer in Detroit. Diese begrüßten am Wochenende gebührend die

Großes Fan-Fest der Camaro-Fahrer in Detroit. Diese begrüßten am Wochenende gebührend die sechste Generation des Muscle-Cars. (Bild: GM)

Mehrere hundert Fans hatten sich am Wochenende mit Camaros aller Generationen in Belle Island in Detroit eingefunden. Unter ihnen auch Mary Barra. Nun ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Chefin eines Autobauers ein neues, wichtiges Autos zum Besten ausruft, was der Konzern zu bieten hat. Barra ist aber eine Frau mit Ingenineursblut und einem Faible für Sportwagen. Insofern war es wohl nicht nur Marketing, als sie vor Fans bekannte: “Ich bin jetzt 35 Jahre im Geschäft, hier bekomme ich immer noch Gänsehaut”. Jedenfalls habe sich die GM-Chefin lässig und ungewöhnlich lang unter die Camaro-Fahrer gemischt, intensiv und locker mit diesen geplaudert, wie die Detroit News feststellte.

Moderner, leichter, schneller: Mit dem Camaro möchte Chevrolet neben Emotionen auch technische Kompetenz zeigen.  Bild: GM

Moderner, leichter, schneller: Mit dem Camaro möchte Chevrolet neben Emotionen auch technische Kompetenz zeigen. Bild: GM

In den USA steuert der Kampf der wichtigen Muscle-Cars mit dem Rollout des neuen Camaro auf einen Höhepunkt zu. Hauptakteure: Ford Mustang, Dodge Challenger und eben Chevrolet Camaro. Ford hat im vergangenen Jahr mit dem neuen Mustang vorgelegt – und bereits jetzt nach einem Jahr ein technisches Update nachgeschossen. Der Mustang ist in den ersten vier Monaten richtig ins Galoppieren gekommen: der Absatz stieg laut IHS-Zahlen in den ersten vier Monaten um 60 Prozent auf knapp 43.000 Einheiten. Im selben Zeitraum zogen die Verkäufe des Dodge Challenger, getrieben vom 707-PS-Monster Hellcat, um 41 Prozent an. Dagegen büsste der Chevrolet Camaro rund 15 Prozent Absatz ein.

Das soll sich nun mit der sechsten Generation ändern. Dafür hat Chevrolet – unter weitgehender Beibehaltung der Designlinie – technologisch deutlich nachgeschärft.

Einen neuen Camaro zu machen, ist aufregend und eine Herausforderung zugleich – aber das Geheimnis ist, dass man den Kunden mehr bietet”, erklärte GM-Vize Mark Reuss bei der Vorstellung.

Durch die neue Alpha-Plattform von General Motors wird der Camaro nicht nur um 28 Prozent verwindungssteifer, sondern auch um 90 Kilogramm leichter als der Vorgänger. Besonders der Einsatz von Aluminiumteilen trimmt den Sportler Richtung Leichtgewicht.

Die Designer haben zwar die Linie des Vorgängers weitgehend beibehalten, durch eine Änderung der Maße kommt der neue Camaro noch straffer und muskulöser daher. So ist der Wagen mit 4784 Millimetern gut sechs Zentimeter kürzer, zwei Zentimeter schmaler (jetzt: 1897 Millimeter) und fast drei Zentimeter flacher (jetzt: 1348 Millimeter) als der Vorgänger.

Das neue Modell bietet Chevrolet mit drei Motorenvarianten an, jeweils entweder mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder mit Achtstufen-Automatik. Der Einstiegsmotor beim LT ist ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 279 PS und 400 Nm Drehmoment. Alternativ ist beim LT ein 3,6-Liter-V6 mit 340 PS an Bord. Die Maschine mit 385 Nm Drehmoment bietet unter anderem Direkteinspritzung und Zylinderabschaltung. Während Chevrolet mit diesen Motorisierungen seine Effizienz-Kompetenz unterstreichen möchte, gibt es beim Camaro SS Leistung ungehemmt.

In diesem verrichtet der wuchtige 6.2-Liter-V8 LT1 aus der Corvette Stingray sein Wer. Im Camaro leistet er 461 PS mit 617 Nm Drehmoment. Damit wird das kommende Modell der bislang stärkste Camaro SS aller Zeiten. Damit der Fahrer auch so richtig auf die Ohren kriegt, was unter der Motorhaube abgeht, gibt es sowohl für das 3.6- als auch das 6.2-Liter-Modell mechanische Klangverstärker, die den Motorsound direkt in den Fahrzeuginnenraum transportieren. Wem das noch zu wenig ist: optional ist die Auspuffanlage mit verstellbaren Klappen lieferbar, durch die das Camaro-Röhren noch brunftiger klingt. Spätestens dann hat nicht nur Mary Barra Gänsehaut.

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Frank Volk

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