Die Maßanzüge sitzen bei manchen nach den Weihnachtsfeiertagen etwas enger, aber nach Detroit kommen die Auto-Manager jedes Jahr besonders gern. Schließlich ist die North American International Autoshow (NAIAS) jedes Jahr der Schauplatz des ersten Kräftemessens. Auch wenn die Temperaturen außerhalb der Messehallen meist eher arktisch sind, geht es drinnen heiß her. Schließlich soll der erste Aufschlag gleich sitzen. Man blickt mehr oder weniger glücklich zurück auf das vergangene Jahr und schaut voller Erwartungen nach vorn.
Der Chevrolet Volt und sein europäischer Bruder der Opel Ampera floppten als Ladenhüter. Chevrolet glaubt jedoch weiter an den Erfolg des Volt und präsentiert beim Heimspiel in Detroit eine neue Version des Stromers. Auch wenn die Amerikaner den neuen Hoffnungsträger unter Verschluss halten, sind doch schon erste Informationen durchgesickert. Der neue Range-Extender-Motor wird nicht weniger, sondern mehr Hubraum haben (1,5 Liter), gleichzeitig werden die Batterien um rund 13 Kilogramm leichter. Dennoch soll die Reichweite steigen, auch die Fahrleistungen sollen sich nennenswert verbessern. Vor allem die elektrische Beschleunigung soll schneller vonstattengehen. Neben einem verbesserten regenerativen Bremssystem, das mit zwei Paddeln gesteuert wird, wird auch der Innenraum überarbeitet. Das Bedienkonzept bekommt einen größeren Monitor.
Mittlerweile hat sich das Gerücht zerschlagen, BMW werde ein Brennstoff-Zellen-Konzeptauto mit nach Michigan bringen, das den aktuellen Stand der Zusammenarbeit mit Toyota demonstriert. Dagegen wird die 6er-Reihe marginal überarbeitet und bekommt ein dünnes Facelift. Äußerlich sind die Niere mit weniger Streben und eine neue Frontschürze, erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Die Mini-Fans spekulieren schon lange über den neuen John Cooper Works. In Detroit folgen mit dem 231-PS-Flitzer Tatsachen. Wer auf einen Allradantrieb hoffte, wird enttäuscht. Die Vorderachse muss allein mit der minimal gewachsenen Kraft des bayerischen Engländers klarkommen.
Wenn es um das Tempobolzen geht, soll der neue Cadillac CTS-V dem BMW M5 und dem Mercedes E 63 AMG das Leben schwer machen. Die Argumente des Amis sind ein 649 PS-Kompressor-V8, ein maximales Drehmoment von 855 Newtonmeter und eine Höchstgeschwindigkeit von 323 km/h. Eine andere Attacke kommt vom Lexus GS F, der ebenfalls in Detroit stehen wird. Der Nippon-Kraftbolzen soll den V8-Saugmotor aus dem Lexus RC F mit 477 PS erhalten. Rustikaler lässt es der neue Toyota Tacoma angehen, der als Mittelklasse-Pick-Up gegen die amerikanische Konkurrenz antritt.
Mercedes schließt mit dem GLE Coupé endlich eine Lücke im Modellportfolio und hat damit einen BMW-X6-Gegner im Angebot. Der 4,90 Meter lange Sportkletterer wird mit Sechs- und Achtzylindermotoren bestückt. Zunächst werden nur die Sechszylinder-Aggregate zu haben sein. Später ist auch eine AMG-Version mit einem doppelt aufgeladenen Achtzylinder-Turbo zu haben. Der Mercedes CLA Shooting Brake basiert auf der A-Klasse und übernimmt die Motorenpalette vom CLA. Der sportliche Kombi hat ein Kofferraumvolumen zwischen 495 Litern und 1.354 Litern.
Audi zeigt den neuen Q7, der bis zu 325 Kilogramm abgespeckt hat. Damit bringt das 5,05 Meter lange SUV rund zwei Tonnen auf die Waage. In dem Q7 sollen die Insassen nicht nur nach wie vor viel Platz haben, sondern sich auch wohl und sicher fühlen. Deswegen statten die Ingolstädter das Dickschiff mit einer ganzen Armada von Assistenzsystemen aus. Für die Unterhaltung im Fond sorgen zwei 10,1-Zoll-Tablets. Nissan-Ableger Infiniti will mit dem Q60 Concept Car die sportliche Richtung beibehalten. Honda lüftet endlich den Schleier und enthüllt das Serienmodell des Acura NSX. Der Mittelmotor-Super-Sportler dürfte sich optisch an den bisher gezeigten Studien orientieren und wird einen Hybridmotor haben. Auch auf der Brennstoffzellen-Front sind die Japaner aktiv und zeigen den Honda FCV-Concept erstmals in den USA. In dem Fahrzeug sollen bis zu fünf Personen Platz finden.
Hyundai will mit dem Sonata Hybrid für Aufsehen sorgen. Die 4,86 Meter lange Limousine bekommt ein neues Design und mit einer Kapazität von 1,62 kWh eine etwas größere Batterie (vorher 1.43 kWh). Elektrische Reichweiten-Rekorde werden sich mit dieser Akku-Kapazität nicht gerade aufstellen lassen. Da der neue Sonata 3,5 Zentimeter länger, sowie drei Zentimeter breiter ist und einen um einen Zentimeter längeren Radstand hat, dürften auch die Passagiere mehr Platz finden. Ford verpasst dem Focus RS einen Allradantrieb und versucht so, die Traktionsprobleme des Kraftbolzens zu eliminieren. Als Motor dürfte der 2.3-Liter-Vierzylinder-Benziner aus dem Ford Mustang zum Einsatz kommen. Da leistet das Aggregat 313 PS. Soviel PS werden es beim Focus RS mindestens sein. Eher mehr. Der neue Ford F150-Pickup-Truck bekommt mit der SVT-Raptor-Variante traditionsgemäß einen sportlichen Bruder.
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Wolfgang Gomoll; press-inform
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