In Fahrzeugen sind Aktoren an den Stellen verbaut, an denen eine Steuerung oder Regelung erfolgen soll. Die Elemente dienen dazu, elektrische oder thermische Energie in mechanische Bewegungen umzuwandeln. Bisher werden sie aus einer Verbindung von Nickel und Titan hergestellt. Es handelt sich um eine „Formgedächtnislegierung“, so dass sich die Form der Aktoren stark verändern aber dennoch in die Ausgangsposition zurückkehren kann.
Das Problem an dieser Herangehensweise ist, dass die Aktoren dieser Art nicht heißer als 90 Grad Celsius werden dürfen, ihre Abkühlungsphase für viele Anwendungen zu lang ist und sie verhältnismäßig teuer sind. Daher findet gerade im Automobilbereich nur eine zögerliche Anwendung der Formgedächtnisaktoren statt.
In dem Forschungsprojekt „Qualifizierung und Anwendung von Formgedächtnisaktoren auf Kupfer-Aluminium-Basis für Anwendungen in der Automobil- und Luftfahrtindustrie“ untersuchen Wissenschaftler der Jade Hochschule jetzt neue Möglichkeiten der Zusammensetzung von Aktoren. „Wir werden auch untersuchen, ob die bisherigen Konstruktionen auf die neuen Legierungen übertragbar sind und welche Lebensdauer eine Kupfer-Aluminium-Verbindung hat“, sagt Projektleiter Karsten Oehlert.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Werkzeugforschung und Werkstoffe (IFW) und Partnerunternehmen aus der Industrie durchgeführt. Es erhält zudem Fördergelder vom Bundeswirtschaftsministerium und läuft bis Mai 2021.