Selective Data Transition bietet Chance für die Automobilbranche

Die Lieferanten sind dazu verpflichtet, die strengen Anforderungen der Hersteller in Bezug auf die pünktliche Lieferung, die Qualitätskontrolle der fertigen Produkte, die Integration der Kommunikation zwischen den Systemen und die logistische Dokumentation der Lieferung zu erfüllen. Ohne ein gut entwickeltes IT-System ist es unmöglich, all diesen Anforderungen gerecht zu werden. Ein System, das im Laufe der Jahre in vielen Bereichen des Unternehmens entwickelt wurde. Ein System, von dem man sich aufgrund der anfallenden Investitionskosten nur sehr schwer trennen kann.

Unternehmen stehen derzeit vor der Herausforderung, von SAP ECC auf die neue Plattform SAP S/HANA umzusteigen. Diese Herausforderung bietet letztlich eine Reihe von technischen und geschäftlichen Chancen, kann aber - wenn sie falsch durchgeführt wird - zu einem kostspieligen, mehrjährigen Prozess werden.

Gegenwärtig prüfen Unternehmen in der Automobilindustrie, insbesondere Zulieferer (OES), die drei verfügbaren Optionen für die Transformation von S/4. Die erste, die Neuimplementierung, wird meist als suboptimal empfunden, da sie über einen langen Zeitraum erhebliche Ressourcen bindet. Greenfield ist ein Neuanfang, bei dem die über Jahre getätigten Investitionen nicht rekonstruiert werden. Unter Berücksichtigung dieses Aspektes ist das andere Extrem die Systemkonvertierungsmethode, die die Möglichkeit bietet, die zuvor entwickelten Lösungen wiederzuverwenden, wobei die Liste der Vereinfachungspunkte anzupassen ist. Viele Unternehmen entscheiden sich für diese Option, leiden aber unter der großen Zahl der benötigten Vorprojekte und den riesigen Mengen an Datenmüll, die in die neuen Strukturen übertragen werden müssen.

Es gibt jedoch noch eine dritte Methode, die Elemente der Neuimplementierung und der Systemkonvertierung erfolgreich kombiniert. SAP Selective Data Transition (SDT) in zwei Formen: Shell Copy (ähnlich einer Systemkonvertierung) und Mix&Match (ähnlich einer Neuimplementierung). Die Aufrechterhaltung der Prozesskontinuität in der Automobilindustrie ist von entscheidender Bedeutung: EDI-Kommunikation, Verarbeitung eingehender Nachrichten gemäß den Kundenspezifikationen, Druck entsprechender Labels und Logistikdokumente, ausgehende ASN-Kommunikation. Der Hauptvorteil dieser Methode ist die angemessene Transformation von Know-how und bestehender Entwicklung in die S/4HANA-Umgebung mit selektiver, geschäftskritischer Datenmigration.

Selektive Datenübernahme (Selective Data Transition) bietet die Möglichkeit, die Prozesse, die Sie in ihrer ursprünglichen Form belassen oder ändern und neu aufbauen möchten, individuell anzugehen. Während des Projekts nutzt das Team die verfügbaren Tools, um das System ohne Daten zu konvertieren, und nimmt dann die erforderlichen Änderungen am Quellcode vor. Sie entscheiden, welcher Teil der Konfiguration in seiner jetzigen Form übernommen und welcher geändert wird. Das so entstandene S4-System wird dann bei der Migration von Tabelle zu Tabelle oder bei der Erfassung per API mit Daten gefüttert, die Daten werden in die neuen Strukturen konvertiert und anschließend dem Business-Testing übergeben.

Es gibt noch weitere Elemente, die die Wahl der Methode der selektiven Datenübernahme unterstützen:

• Migration der geschäftsnotwendigen historischen Daten mit Selektionsmöglichkeiten nach vielen verschiedenen Parametern (Datum, Organisationsebene, Dokumentenstatus)
• Umwandlung von Kunden und Lieferanten zum Geschäftspartner während der Migration von Tabelle zu Tabelle zusammen mit ihrer Neunummerierung (ein zusätzliches Projekt zur Integration von Kunden und Lieferanten ist im Quellsystem nicht erforderlich)
• Möglichkeit des Big-Bang- oder Step-by-Step-Ansatzes (insbesondere letzterer bietet mehr Möglichkeiten bei umfangreichen SAP-Systemen)
• große Anzahl aktiver Schnittstellen, kundenspezifische Entwicklung, die auf die Anforderungen der jeweiligen Kunden zugeschnitten ist, umfangreiches EDI-Kommunikationsnetz
• Projektdauer (12-14 Monate) und Kosten für die gesamte Umstellung

Jede Organisationsstruktur und jedes System ist anders und erfordert daher einen individuellen Ansatz bei der Umstellung auf S4. Die bisherigen Umsetzungen zeigen jedoch, dass SDT in einzigartiger Weise für die Bedürfnisse von Zulieferern aus der Automobilindustrie geeignet ist.

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