Der Uptrion bietet keinen Komfort und keinerlei technischen Schnick-Schnack. Aber genau das macht den auf zehn Exemplare limitierten Leichtbau-Sportler so interessant.
Sieben Liter sind möglich…
Von außen ist dem 69.999 Euro teuren Bayer seine Verwandtschaft zur Rüsselsheimer Basis nicht mehr wirklich anzusehen. Der Grund ist einfach. Das Bodykit, bestehend aus Fronthaube, Heckdeckel, Türen, Seitenteilen mit Schwellern, Front- und Heckschürze, hat den schon zuvor recht sonderbaren Speedster komplett neu gestaltet. Vor allem die Klarsicht-Motorabdeckung oberhalb des 2,0 Liter großen Reihenvierzylinders hat schon fast etwas von italienischer Freizügigkeit. Hinzu kommt ein Interieur, das von Alcantara, Leder und Carbon geprägt ist. Allein die Fahrzeugdaten lassen erahnen, dass ein kleiner Ausritt mit der ansonsten sehr spartanischen oder besser gesagt nackten Versuchung nicht für Jedermann geeignet ist. So lässt das Gewindefahrwerk auf mangelnden Dämpferkomfort, die EBC-Bremsscheiben inklusive Keramik-Beläge auf eine satte und nicht gerade magenfreundliche Verzögerung und die Edelstahl-Abgasanlage auf eine ohrenbetäubende Soundkulisse schließen.
Doch ist der Roadster auch nicht für den Alltag gedacht, wie sein Schöpfer Jörg Schramm gern bestätigt: “Der Uptrion ist als Zwei- oder sogar Drittauto für gute Autofahrer gedacht, die am Wochenende mal so richtig Spaß haben wollen.” Da dem Uptrion nur ein kleiner Tank und keine Traktionskontrolle verpasst wurde, hängt die Dauer des Spaßes natürlich stark vom Gasfußeinsatz ab. “Ich kann einen Verbrauch von sieben Litern auf 100 Kilometern schaffen – kann…”, verrät Jörg Schramm mit einem Lächeln im Gesicht. Und wer seinen Gasfuß so überhaupt nicht im Griff hat, wird das Aufleuchten der Reservetank-Leuchte wahrscheinlich auch gar nicht mehr erleben. Denn auch auf elektronische Helferlein wie das ESP verzichtet der Leichtbau-Sportler.