Portfolio-Direktorin für Elektroband bei Arcelor Mittal Global R&D

Sigrid Jacobs, Portfolio-Direktorin für Elektroband bei Arcelor Mittal Global R&D: "Wir arbeiten mit vielen Automobilherstellern und den meisten Tier-One-Zulieferern eng zusammen." (Bild: Arcelor Mittal)

„Qualitativ hochwertiges Datenmaterial ist für unsere Kunden bei der Durchführung erfolgreicher Simulationen entscheidend. Der Erhalt hochwertiger Materialinformationen von führenden Stahlherstellern ist einer der zentralen Schlüsselfaktoren unserer Strategie“, kommentiert Dr. Takashi Yamada, Product Leader JMAG, die auf der heute in Berlin zu Ende gehenden Coilwinding-Messe CWIEME (Coil Winding, Insulation & Electrical Manufacturing ) bekanntgegebene Neuerung.

JMAG gilt als die führende Simulationssoftware- Suite für Elektromaschinenkonstruktion und als die derzeit vielleicht präziseste Entwicklungsumgebung auf dem Markt. ArcelorMittal wiederum sieht sich mit der Qualität seiner Daten hier auf Augenhöhe. Beide Unternehmen starteten ihre Kooperation im Jahre 2015. Die seitdem integrierten neuen Simulationsdaten ermöglichen eine effizientere Konstruktion von Elektromotoren, Generatoren und Transformatoren.

Yamada weiter: „Arcelor Mittals führendes Produktsortiment im Bereich des Elektrobands, die geografische Präsenz des Unternehmens sowie seine modernen Engineering-Fähigkeiten, zu denen die Modellierung nach der Finite-Elemente-Methode gehört, haben zu dem wichtigen Entschluss geführt, diese in unsere Software zu integrieren.“ Angekündigte Vorteile für die Anwender: Weniger Prototypen, geringere Entwicklungskosten, Verkürzung der „time-to-market“ und verbesserte Produktqualität.

„Es geht hier ausschließlich um Elektroband, also um Elektrostahlgüten mit einem im Regelfall hohen Siliziumanteil von rund drei Prozent, also einem stark legierten Stahl mit ausgezeichneten elektromagnetischen Eigenschaften. Hier gibt es Standardprodukte, aber bei der dynamischen Entwicklung im Bereich der Elektromobilität ist hier auch viel Innovation gefragt“, erklärt Sigrid Jacobs, Portfolio-Direktorin für Elektroband bei Arcelor Mittal Global R&D.

 „Neben anderen Anwendungen ist die Entwicklung von Elektrofahrzeugen in Europa deutlich auf dem Vormarsch. Unsere elektromagnetischen Daten in dem Tool führen zu schnelleren und genaueren Anwendungssimulationen – beispielsweise für Hybridfahrzeuge oder reine Elektrofahrzeuge“, sagt Jacobs. Im Gespräch mit AUTOMOBIL PRODUKTION bestätigt Jacobs, dass es auf diesem Gebiet „mit vielen Automobilherstellern und den meisten Tier1-Zulieferern“ bereits eine „enge Zusammenarbeit“ gebe. Konkreter will die Portfolio-Direktorin an dieser Stelle jedoch nicht werden.

Aber sie weist noch auf ein weiteres Detail der Interaktion mit dem Simulationstool hin: „Die Daten, die wir in das JMAG-System liefern, beinhalten nicht nur reine Materialinformationen, sondern auch Informationen dazu, wie sich Materialien bei der Weiterverarbeitung verhalten. So ändern sich zum Beispiel die magnetischen Eigenschaften von Stahl durch das Stanzen. Solche Einflussparameter sind im System berücksichtigt. Zusammengefasst bedeutet das: Wir optimieren die mechanischen, magnetischen und thermischen Eigenschaften von Stahl.“

 

Sie möchten gerne weiterlesen?