Der Suzuki Baleno kommt auf einer komplett neu entwickelten Plattform angerollt. Ein Ergebnis der Entwicklungsarbeit: Mit einem Leergewicht ohne Fahrer von 865 Kilogramm wurden beispielsweise im Vergleich zum Swift bis zu 100 Kilogramm Gewicht eingespart. Vor allem die Bodengruppe wurde auf Diät gesetzt, ohne dabei an Karosseriesteifigkeit zu verlieren. Nach und nach will Suzuki künftig auch noch andere Modellreihen auf der neuen Plattform aufsetzen. Mit knapp vier Metern Länge und einem verhältnismäßig langen Radstand von 2.520 mm passt der neue Baleno in die gleiche Fahrzeugklasse wie der VW Polo und positioniert sich bei Suzuki gleich über dem Swift.

Zwei Benzinaggregate stehen zur Wahl. Der 1,2-Liter-Vierzylinder schafft 66 kW/90 PS. In der Comfort-Variante läuft er serienmäßig mit einem Mild-Hybrid-System. Dann sollen 4,0 Liter Superbenzin auf 100 Kilometer reichen.

Komplett neu entwickelt wurde der 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbomotor mit Direkteinspritzung, der trotz seines mageren Hubraums auf 82 kW/111 PS Leistung kommt. Laut Suzuki begnügt er sich mit 4,5 Litern auf 100 Kilometern. Bei unserer Testfahrt lag der reale VerbRauch eher bei sechs Litern.

Agil durch die Kurven

Vor allem aber zeigt der Motor, wie weit die Dreizylinder-Technik heute bereits entwickelt ist. Der Klang unterscheidet sich kaum von dem eines Vierzylinders und wird auch in höheren Drehzahlen nicht hektisch und aufgeregt. Er dreht willig hoch und hängt präzise am Gas. Sein maximales Drehmoment von 170 Nm liegt bereits ab 2.000 U/min. an. Das sorgt für ein schaltfaules Fahren. Selbst auf kurvigen Strecken oder wenn es etwas flotter eine Steigung hinauf soll, kommt man durchweg mit dem dritten Gang klar. Wer gerne schaltet, der darf sich auf eine gewisse Ruppigkeit des Getriebes beim Kuppeln einstellen: Der Pedalweg ist ziemlich knapp.

Auch sonst ist man mit dem Dreizylinder-Baleno angenehm unterwegs. Nur die Sitze dürften etwas mehr Seitenhalt und Auflagefläche haben. Dafür lassen Sie sich auch bei großgewachsenen Frontpassagierenweit genug nach hinten schieben, um längere Strecken weitgehend entspannt zu bewältigen. Die Instrumente sind übersichtlich und gut erreichbar angeordnet, zentraler Punkt ist die Touchscreen, über die sich Fahrzeugfunktionen, Navigation und angeschlossene Smartphones bedienen lassen. Vor dem Fahrer informiert ein kleines Display zwischen Tacho und Drehzahlmesser auch über diverse Gimmicks wie Querbeschleunigung, momentan anliegendes Drehmoment oder den aktuellen Verbrauch. Der Laderaum faßt im Normalfall 355 Liter, läßt sich aber durch das Umklappen der Rückbank auf 1.085 Liter vergrößern.

Üppiges Paket

Die präzise Lenkung sorgt mit dafür, dass sich der Baleno agil durch die Straßen bewegen läßt - kurvige Bergstrecken machen dabei genauso Spaß, wie enge Gassen innerorts oder schnelle Autobahnpassagen. 200 km/h gibt Suzuki als Höchstgeschwindigkeit an. Den Spurt von 0 auf 100 km/h schafft er in 11,4 Sekunden. Für passables Überholen reicht das allemal. Schwierigkeiten macht das relativ komfortabel ausgelegte Fahrwerk des Baleno auch nicht in schnell gefahrenen Kurven: Er bleibt immer brav in der Spur und es gehört schon einiges an fahrerischer Ruppigkeit dazu, die Reifen quietschen zu lassen.

Tüchtig aufgerüstet hat Suzuki den Baleno bei den Assistenzsystemen. Gegen Aufpreis gibt es etwa mit einem Tempomaten, der auch automatisch den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug regeln kann, Features, die bis vor ein paar Jahren noch Ober- und Mittelklassefahrzeugen vorbehalten war. Freisprecheinrichtung, Smartphoneinbindung via Connect, Rückfahrkamera - da kommt mittlerweile ein üppiges Paket zusammen.

Erhältlich ist der Baleno in der Basisversion ab dem 4. Juni 2016 zum Preis ab 13.790 Euro. Den Dreizylinder gibt es nur in der schon ziemlich kompletten "Comfort"-Ausstattung ab 17.990 Euro. Automatik kostet 1.000 Euro extra.

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