Wer in den achtziger Jahren etwas auf sich hielt, nannte einen Suzuki SJ sein eigen. Es gab keinen Tanztempel in der Republik, vor dem nicht einige dieser kleinen Flitzer parkten. Die Zeiten, in denen, der japanische Autobauer Hersteller eines angesagten Lifestyle-Mobils war, sind vorbei. Heute steht Suzuki eher für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, also viel Auto fürs Geld. Der SX4 S-Cross ist da ein gutes Beispiel und spielt seit 2013 die Crossover-Karte. Seit seiner Einführung brachten die Japaner gut 15.000 Exemplare des Geländewagens an den Mann.

Nach knapp drei Jahren ist jetzt eine Modellpflege fällig, die ab Mitte September zu haben ist. Optisch erkennt man die aufgepeppte Version vor allem an einem steileren Kühlergrill, der beim Japaner den harten Hund rauskehren soll. Unter der Haube sorgen zwei Motoren, die schon aus anderen Suzuki-Baureihen bekannt sind, für Vortrieb. Der 1,4-Liter-Vierzylinder aus dem Vitara ist kein ausgewiesenes Temperamentsbündel, schiebt aber mit seinen 103 kW / 140 PS den rund 1.2 Tonnen schweren Crossover engagiert an. Wer auf ein Otto-Triebwerk und den Allradantrieb besteht, muss sich für den stärkeren Benziner entscheiden. Der Vierrad-Antrieb kostet dann 1.700 Euro Aufpreis. Schaltfaule sind mit der Sechsgang-Automatik (plus 1.500 Euro) gut bedient.

Wer nicht in den Bergen lebt, oder des Öfteren Ausritte ins Gelände unternimmt, kommt mit dem aus dem Baleno bekannten Dreizylinder mit 82 kW / 111 PS und Frontantrieb gut klar. Bei Suzuki hat man bewusst diesem Motor auf eine Ausgleichswelle verzichtet, das reduziert das Gewicht, die innere Reibung des Aggregates und spart so Benzin. Das Resultat ist ein Norm-Durchschnittsverbrauch von fünf Litern pro 100 Kilometer. Während der Arbeit, ist das Triebwerk kein Leisetreter und erinnert den Fahrer mit seiner knurrigen Präsenz daran, welches Antriebskonzept man gewählt hat, fällt aber bei der Geräuschentwicklung gegenüber anderen Dreizylindern nicht unangenehm auf.

Komfortabel abgestimmt

Solange man gemütlich im Verkehr mitschwimmt, hat das maximale Drehmoment von 170 Newtonmetern leichtes Spiel mit dem SX4 S-Cross. Sobald es aber etwas schneller dahin gehen soll, stößt der Dreizylinder an sein Limit und bisweilen auch an den Drehzahlbegrenzer. Wer gerne schaltet, ist mit der leichtgängigen Fünfgang-Handschaltung gut bedient. So kann man das spürbare Turboloch ausgleichen. Sobald man dem Einliter-Benziner die Sporen gibt, knackt er nach elf Sekunden die 100-km/h-Marke und schafft maximal 180 km/h.

Das Vorankommen ist dank des komfortabel abgestimmten Fahrwerks angenehm. Auch in Kurven und bei schnellen Richtungswechseln lässt sich der Frontriebler nicht aus der Ruhe bringen. Da fallen die leichtgängige Lenkung und der Mangel an Seitenhalt, den die Wangen der Sitze, vermitteln nicht ins Gewicht. Das Räubern überlässt der SX4 S-Cross anderen, er kümmert sich darum, die Passagiere stressfrei an das Ziel zu bringen. Das gilt auch für groß gewachsene Reisende im Fond, die im 4,30 Meter langen Japaner genug Platz finden. Der Kofferraum ist mit einem Volumen von 430 Litern bis 1.269 Litern in Ordnung, beim gleich langen Mitsubishi ASX sind es 419 bis 1.219 Litern, lediglich der Nissan Qashqai übertrumpft den Suzuki mit 430 bis 1.585 Litern.

Der Innenraum kann sich sehen lassen. Immerhin reden wir hier von der Comfort-Version für 22.490 Euro. Unterschäumte Flächen und ein neues Infotainment-System mit Touchscreen von Bosch, das sich nach kurzer Eingewöhnungszeit bedienen lässt. Dass die Dioden der Anzeigen zwischen den Rundinstrumenten einfarbig weiß sind, ist in diesem Segment nicht ungewöhnlich. Wichtiger ist, dass der Suzuki bei den Assistenzsystemen aufgerüstet hat und jetzt neben dem adaptiven Tempomaten auch einen Notbrems-Assistenten im Sortiment hat. Beim Preis reiht sich der Suzuki SX4 S-Cross in die Riege der japanischen Konkurrenten ein: Der Mitsubishi ASX 1.6 2WD Plus (86 kW / 117 PS) kostet 22.990 Euro und beim Qashqai 1.2 DIG-T Acenta sind es 23.890 Euro.

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