Nissan Produktion Werk Sunderland

Nissan möchte sich an Mitsubishi beteiligen. Infolgedessen könnte sich die Zusammenarbeit der beiden Autobauer noch weiter vertiefen. (Bild: Nissan)

Nissan würde Mitsubishi damit dringend notwendiges Geld zur Verfügung stellen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die beiden Unternehmen bestätigten am Donnerstag, dass sie miteinander verhandeln, nannten dabei aber keine weiteren Details.

Die Aktien von Mitsubishi Motors sind in den vergangenen Wochen stark eingebrochen, nachdem bekannt geworden war, dass die Verbrauchswerte bei Kleinstwagen seit 1991 manipuliert worden sind. Zuletzt kostete das Papier nur noch knapp 500 Yen und damit halb so viel wie zu Jahresbeginn. Die Talfahrt der vergangenen Jahre hat sich damit noch mal verschärft. 2013 hatte die Aktie zeitweise noch fast 2000 Yen gekostet. Zum aktuellen Kurs ist Mitsubishi Motors an der Börse nur noch rund 486 Milliarden Yen (4,5 Milliarden Dollar) wert.

Den Bloomberg-Informationen zufolge will Mitsubishi bis zu einem Drittel neue Aktien ausgeben, um so an das dringend gebrauchte Geld zu kommen. Sollte Nissan tatsächlich das Paket kaufen, wäre der Renault-Partner der größte Anteilseigner an Mitsubishi Motors und würde diesen damit kontrollieren. Derzeit sind zwei andere Unternehmen aus dem Mitsubishi-Konglomerat mit insgesamt rund 23 Prozent die größten Anteilseigner des Autobauers.

Nissan und Mitsubishi arbeiten bereits bei der Entwicklung von Kleinstwagen zusammen. Sollte es zu einer breiten Allianz kommen, könnte sich die Kooperation ausweiten. Nissan ist seit 1999 eng mit dem französischen Autobauer Renault verknüpft. Den Franzosen gehören knapp 44 Prozent von Nissan, die wiederum 15 Prozent an Renault halten.

Für Ärger zwischen den Partnern sorgt immer wieder der französische Staat, der erst im vergangenen Jahr den Anteil auf knapp ein Fünftel erhöht hat und sich über ein umstrittenes Doppelstimmrecht starken Einfluss bei dem Autobauer gesichert hat. Renault-Chef Carlos Ghosn wollte dieses im vergangenen Jahr eigentlich abschaffen, konnte dies aber wegen der Anteilsaufstockung bei der Hauptversammlung nicht durchsetzen.

Mitsubishi hatte Ende April eingeräumt, dass seit 1991 bei Tests getrickst wurde, um bessere Verbrauchswerte zu erreichen. Mittlerweile sieht sich das Unternehmen, nicht zuletzt in Anbetracht der Erosion des Marktwertes sowie der unabsehbaren Konsequenzen, in seiner Existenz bedroht.

Sie möchten gerne weiterlesen?

dpa