Das EU-Parlament hat abgestimmt: Strengere Abgaskontrollen werden auf den Weg gebracht.

Das EU-Parlament hat abgestimmt: Strengere Abgaskontrollen werden auf den Weg gebracht. (Bild: Wolff)

Die Abgasmessungen im Straßenverkehr (Real Driving Emissions) sollen den Autokäufern mehr Klarheit und Zuverlässigkeit bringen. Wissmann kommentiert: “Zudem beschleunigen die RDE-Vorgaben eine Flottenerneuerung mit besonders schadstoffarmen Euro-6-Fahrzeugen und damit die Verbesserung der Luftqualität.” So zeige eine Studie des Aachener Forschungsinstituts AVISO mit der TU Graz und dem Heidelberger Umweltinstitut Ifeu, dass mit der normalen Bestandserneuerung durch Euro 6 die Luftqualitätsziele in den Städten erreicht werden könnten. Nach der heutigen Entscheidung kann RDE schon kommendes Jahr in Kraft treten. Fortschritte bei der Emissionssenkung könnten damit schnell wirksam werden.

Die deutsche Automobilindustrie sei daran interessiert, so schnell wie möglich realistischere Angaben zu Verbrauch und Emissionen ihrer Modelle anbieten zu können. “Deswegen befürworten wir seit Jahren sowohl Straßenmessungen als auch einen neuen Labortest WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedures)”, so der VDA-Präsident.

Nach den RDE-Vorgaben darf der Stickoxid-Ausstoß neuer Pkw-Typen unter realen Fahrbedingungen ab September 2017 maximal das 2,1-fache des gesetzlich vorgeschriebenen Laborwerts von 80mg/km erreichen – der sogenannte Konformitätsfaktor. Ab dem Jahr 2020 müssen neue Fahrzeugtypen die Prüfstandgrenzwerte eins zu eins auf der Straße einhalten. Zulässig ist dann nur noch der notwendige Aufschlag für die Messungenauigkeit von 0,5.

Diese Anforderungen gelten als sehr ehrgeizig. Im Vergleich zum heutigen Bestand bedeutet das eine Schadstoffsenkung von 78 Prozent. Bis 2020 werden dann weitere 29 Prozent reduziert. Das Problem: Viele dieser Fahrzeuge sind heute schon auf dem Markt oder bereits fertig entwickelt und konnten nicht für die neue Gesetzgebung entwickelt werden.

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gp

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