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VW will sein europäisches Händlernetz ausdünnen. (Bild: Volkswagen)

"Die alten Verträge von 2003 sind keine Grundlage für die Geschäfte des nächsten Jahrzehnts", sagte VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann laut einem Bericht im Handelsblatt auf einer Händlerkonferenz in München. Da die Verträge mit der regulären Frist von zwei Jahren gekündigt werden, laufen sie im ersten Quartal 2020 aus.

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wird der Konzern die Renditevorgaben verschärfen und die Marge um einen Prozentpunkt kürzen. Im Gegenzug sollten die Händler mit den neuen Verträgen deutlich von Kosten entlastet werden. Durch einfachere Abläufe und weniger Standards sollten die Händler produktiver werden. VW will demnach künftig seinen Händlern nicht mehr vorschreiben, wie viele Menschen sie beschäftigen müssen. Von den durchschnittlich 35 Mitarbeitern in einem Handelsbetrieb würden über die Zeit etwa vier nicht mehr benötigt oder für andere Aufgaben eingesetzt würden, sagte Stackmann. Auch bei digitalen Produkten brauche die Kundschaft Beratung: "Das ist ein neues Geschäft, das es noch nicht gibt", so Stackmann laut Süddeutscher Zeitung.

Zudem will Volkswagen künftig große Flottenkunden selbst betreuen und einen eigenen Onlinevertrieb schaffen. In der Folge soll das Händlernetz in den nächsten Jahren noch einmal deutlich ausgedünnt werden.

Neben der schwachen Ertragslage und der Dieselkrise mitsamt ihren Folgen stehen die klassischen Autohändler unter Druck durch Digitalisierung und Mobilitätswandel: Im Internet entstehen neue und leistungsfähige Konkurrenten, Software-Updates können direkt vom Hersteller aufgespielt werden und für Elektroautos werden die Werkstätten künftig seltener gebraucht.

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