Szene aus dem Volvo-Werk in Daqing, China.

Mit der Vereinbarung soll Volvo Cars der erste bedeutende nichtchinesische
Automobilhersteller mit voller Kontrolle über seine chinesischen Aktivitäten werden. (Bild: Volvo)

Volvo will die bislang von der Geely Holding gehaltenen Anteile an den chinesischen Joint Ventures beider Unternehmen komplett übernehmen. Durch die mit der Muttergesellschaft Geely getroffene Vereinbarung gehen die entsprechenden Fertigungsstätten und Vertriebsaktivitäten im Reich der Mitte vollständig auf den schwedischen Autobauer über. Ab 2023 verantwortet Volvo Cars dann die beiden Produktionsstätten in Chengdu und Daqing, die nationale Vertriebsgesellschaft sowie das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Schanghai komplett.

Der schwedische Automobilhersteller meldet diesen Schritt in Zeiten deutlichen Wachstums in China. Im Reich der Mitte ist der OEM nach eigenen Angaben in den letzten Jahren deutlich schneller gewachsen als der Gesamtmarkt. Allein 2020 verkaufte das Unternehmen 166.617 Fahrzeuge in China, was einer Steigerung von 7,5 Prozent gegenüber 2019 entspricht und den achten Verkaufsrekord in Folge markierte.

„Mit dieser Vereinbarung wird Volvo Cars der erste bedeutende nichtchinesische Automobilhersteller mit voller Kontrolle über seine chinesischen Aktivitäten“, erläutert Håkan Samuelsson, Präsident und CEO von Volvo Cars. Daniel Donghui Li, CEO der Geely Holding, ergänzt: „Volvo Cars und die Geely Holding evaluieren kontinuierlich den besten Weg ihrer Zusammenarbeit und ihrer Strukturen innerhalb des Konzerns. Das schafft eine klarere Gesellschafter-Struktur sowohl bei Volvo Cars als auch bei der Geely Holding.“

 

Übernahme stärkt das Nettoergebnis wie auch das Eigenkapital

Der Erwerb von weiteren 50 Prozent an der Daqing Volvo Car Manufacturing und der Shanghai Volvo Car Research and Development stärkt dem OEM zufolge die Position von Volvo Cars in China nachhaltig. Obwohl die beiden Joint Ventures schon heute vollständig in den Jahresabschlüssen der Volvo Car Group berücksichtigt werden, verbessere die Übernahme sowohl das Nettoergebnis als auch das Eigenkapital, heißt es.

Außerhalb Europas konzentriert sich Volvo unter anderem auf die Produktion der SUV-Modelle XC60 und XC90. Diese laufen auch an den chinesischen Standorten Chengdu und Daqing vom Band. Die Volvo-Fertigung in Chengdu ist die größte des Unternehmens in China. Bereits im Juni des vergangegen Jahres meldete der OEM, das Automobilwerk zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie zu betreiben und eine klimaneutrale Produktion bis 2025 erzielen zu wollen. Im Werk Daqing im Nordosten des Landes fertigt der OEM seine Premium-Limousinen auf Basis der skalierbaren Produkt-Architektur (SPA). Auch dieses Werk wird mit Ökostrom betrieben.

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