Die Bilanz der anderen deutschen Autobauer in den Vereinigten Staaten ist eher durchwachsen. Audi kam auf ein Verkaufsplus von 2,7 Prozent. Für Porsche ging es sogar mehr als 10 Prozent nach oben. Für BMW begann das neue Jahr hingegen mit einem weiteren Dämpfer. Der Absatz schrumpfte um vier Prozent. Im Dezember war der Absatz regelrecht eingebrochen. Konkurrent Daimler rettete dank neuer SUV-Modelle, die bei US-Käufern Anklang finden, immerhin ein kleines Verkaufsplus von 1,3 Prozent.
Bei Betrachtung des Gesamtmarktes fällt auf, dass fast alle Autobauer im Januar in den Vereinigten Staaten nur noch leichte Zuwachsraten vorweisen konnten. Der Wintersturm in weiten Teilen des Landes und zwei Verkaufstage weniger als im Vorjahr nagten an den Verkaufszahlen. Dennoch reichte es, so dass die Autoindustrie den besten Januar-Wert der letzten zehn Jahre verbuchen konnte.
Bester Absatz-Januar seit 2006
Seit 2006 wurden zu Beginn des Jahres nicht so viele Autos verkauft wie jetzt. Annualisiert und saisonbereinigt stiegen die Auto-Absätze auf 16,8 Millionen Einheiten, wie die Marktforschungsunternehmen J.D. Power & Associates und LMC Automotive gemeinsam ermittelten. Im Januar 2015 hatte der Absatz 16,7 Millionen Fahrzeuge erreicht. Marktführer General Motors (GM) schätzt die Verkaufsrate sogar auf 17,5 Millionen Autos und leichte Nutzfahrzeuge.
Was die Hersteller besonders freut: Die Kunden greifen in Zeiten des billigen Öls immer öfter zu größeren und teureren Fahrzeugen. Kelley Blue Book hat errechnet, dass der durchschnittliche Transaktionswert im Januar um 2 Prozent auf 34.112 US-Dollar gestiegen ist.
SUVs besonders beliebt
GM steigerte die Absatzzahlen zwar nur um ein halbes Prozent auf 203.745 Fahrzeuge. Es waren aber die margenträchtigen Pickups Chevrolet Silverado und GMC Sierra, die zusammen um 7 Prozent zulegten. Ford verzeichnete zwar einen Verkaufsrückgang um 3 Prozent auf 172.478 Fahrzeuge. Die Verkaufszahlen der SUVs stiegen aber an. Niemals seit 2004 gelang der Jahresstart für die benzinschluckenden Ford SUVs so gut wie 2016. Fiat-Chrysler kam insgesamt auf ein Plus von 6,9 Prozent, der 70. Monat mit steigenden Absatzzahlen.
Die Branchenschwergewichte aus Japan taten sich schwer. VW-Erzrivale Toyota brachte 4,7 Prozent weniger Wagen auf die Straße. Honda verbuchte ein Minus von 1,7 Prozent. Nissan konnte den Absatz dagegen um zwei Prozent erhöhen.
Die Marktforscher von LMC Automotive rechnen damit, dass der insgesamt positive Trend auf dem amerikanischen Automarkt anhält. Sie rechnen 2016 mit 17,8 Millionen verkauften Fahrzeugen – das wäre gleichbedeutend mit einem neuen Rekord. Allerdings ruhten alle Augen auf der Absatzentwicklung, denn der Wachstumstrend schwäche sich ab, sagte LMC-Analyst Jeff Schuster. Nicht alle Marken würden noch so gut vorankommen wie in der Vergangenheit, und dies erhöhe den Wettbewerbsdruck auf dem Markt.
Alle Beiträge zu den Stichwörtern USA Automarkt
gp / Quellen: dpa-AFX, Dow Jones Newswires