AR-Brillen sind bei Audi fester Bestandteil  der Logistikplaner.

3D-Hologramme in Originalgröße ermöglichen eine realistische Visualisierung. (Bild: Audi)

Seit diesem Jahr sind die AR-Brillen fester Bestandteil des Werkzeugkastens der Logistikplaner, sagt Peter Kössler, Audi-Vorstand für Produktion und Logistik. Die virtuelle Darstellung dreidimensionaler Hologramme, die mittels AR-Brillen direkt in die reale Umgebung eingeblendet werden, soll den Planern bei Audi dabei helfen, die zukünftige Situation besser bewerten zu können. Der OEM nutzt hierfür die neue Geräte-Generation der AR-Brille HoloLens 2 von Microsoft. Beim Aufbau neuer Logistikstrukturen in einer bestehenden Produktionshalle unterstützt die Audi-Logistikplaner das System LayAR. Die Software nutzt bereits vorhandene CAD-Daten von verschiedenen Objekten wie Regalen, Behältern oder Bauteilen. Diesen digitalen Zwilling visualisiert LayAR als dreidimensionales Hologramm in der AR-Brille und projiziert ihn in Originalgröße in die reale Umgebung.

Derzeit planen zum Beispiel Experten im Ingolstädter Karosseriebau die Anlagentechnik für den Einsatz fahrerloser Transportsysteme (FTS) – lange bevor die ersten FTS überhaupt angeliefert werden. Auch beim Aufbau der Produktion von Elektrofahrzeugen am Stammsitz komme LayAR schon bald zum Einsatz. Bisher habe man zur Veranschaulichung von Strukturen und Größenverhältnissen selbst gebaute Prototypen von Behältern und Regalen und am Boden aufgeklebte Linien genutzt, beschreibt Projektleiter Tobias Brigl. „Da braucht es viel Vorstellungskraft", sagt der Experte. Mittels Synchronisation wird dieselbe Darstellung auf mehreren AR-Brillen gleichzeitig abgebildet. Greift ein Nutzer nach einem Objekt, könne er es mit einfachen Handbewegungen verschieben, drehen oder tauschen. Veränderungen seien für alle Beteiligten in Echtzeit sichtbar. Das gemeinsame Bild vereinfache die Diskussion und erleichtere so die Zusammenarbeit – auch über Standort- und Ländergrenzen hinweg.

Ein Projektteam aus der Supply Chain Planung hat die neue Softwarelösung gemeinsam mit Entwicklungspartner Viscopic über mehrere Monate erprobt. Zum Einsatz kommt sie bei Planungsworkshops in der Produktionshalle, bei Präsentationen und Layout-Besprechungen im Büro. Mit Hilfe von LayAR können die Planer die gesamte Einrichtung der Halle virtuell so verkleinern, dass sie auf den Schreibtisch projizierbar ist. Ein virtuelles Werkzeug ermöglicht das präzise Vermessen von Entfernungen und Flächen direkt in der holografischen Darstellung.

Mixed Reality ist beim OEM bereits an anderer Stelle im Einsatz: Die Audi-Produktkommunikation nutzt schon seit mehreren Jahren virtuelle Exponate, um Journalisten technische Abläufe und komplexe Technologien anschaulich zu vermitteln.

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