Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Branchenbeobachter von IHS Automotive. Demnach büßen derzeit fast alle Joint Ventures der internationalen Automobilhersteller Marktanteile ein. Einzig Shanghai-GM-Wuling kann dank seiner chinesischen Submarke Baojun diesem Negativtrend noch widerstehen.
Dass sich die kleineren, chinesischen Hersteller im Gegensatz dazu gerade auf der Überholspur des Absatzmarktes befinden, hat für die Analysten einen ganz klaren Grund. Der heiß umkämpfte SUV-Markt des Landes ist das Schlachtfeld, wo lokale OEMs wie JAC derzeit Marktanteile erobern. Die China-Marke konnte 2015 beispielsweise mehr als 250.000 SUVs im Reich der Mitte absetzen. Das entspricht wiederum einem sagenhaften Wachstumssprung gegenüber dem Vorjahr um mehr 250 Prozent. Damit liegt der Hersteller noch nicht einmal am oberen Ende der Wachstumsskala. Die Dongfeng Passenger Vehicle Company meldet in puncto SUV-Verkäufe sogar eine Zuwachsrate von sage und schreibe 662 Prozent.
Gleichwohl bleiben die internationalen Autobauer, was das reine Volumen betrifft, starke Player auf Chinas Automarkt. Doch von einem Wachstum wie die einheimische Konkurrenz können die meisten nur träumen. IHS spricht hierbei von teilweise “gefährlich niedrigen Wachstumsraten”. Das einzige Joint Venture was diesbezüglich mithalten könnte ist das von Daimler. So verkaufte Beijing Benz Automobile (BBA) im abgelaufenen Jahr rund 105.000 SUVs – das entspricht einem Zuwachs von 86 Prozent gegenüber dem Vergleichswert aus dem Jahr 2014. Das Joint Venture FAW VW leidet hingegen laut IHS unter dem Erfolg der lokalen China-Marken. So gingen beispielsweise die Verkäufe von Audi Q3 und Q5 um gut 6 Prozent zurück.
Da sich chinesischen Kunden derzeit patriotisch geben und bevorzugt günstigere, einheimische SUVs kaufen, wird sich laut IHS dieser Trend erst einmal fortsetzen.
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Gabriel Pankow