Continental Fahnen

Bei Continental finden derzeit einem Medienbericht zufolge Überlegungen statt, den Konzern in vier Teilbereiche aufzuteilen. (Bild: Continental)

Zuletzt hatte das Handelsblatt geschrieben, Conti trage sich mit dem Gedanken, die Geschäfte für das autonome Fahren zu verselbstständigen und teils an die Börse zu bringen. Ein Conti-Sprecher wollte den Magazin-Bericht auf Nachfrage nicht kommentieren. Zuletzt hatte es vom Unternehmen geheißen, die Zusammenarbeit der Geschäftsfelder unter einem gemeinsamen Dach habe weiterhin höchste Priorität. Weitere Schritte seien derzeit nicht geplant, sagte der Sprecher nun erneut.

Chefaufseher Wolfgang Reitzle befasse sich mit einem deutlich größeren Wurf als zuletzt spekuliert, heißt es jetzt im Manager Magazin. Das Ziel sei, den aktuell auf nur noch rund 17,5 Milliarden Euro geschrumpften Börsenwert des Konzerns zu erhöhen, indem der Wert der einzelnen Sparten für Investoren sichtbarer wird. Vor zwei Jahren sei noch unter Ex-Vorstandschef Elmar Degenhart ein entsprechendes Geheimprojekt aufgesetzt worden, nach Vorstellung von Beteiligten sei eine Wertsteigerung auf 40 bis 45 Milliarden Euro realistisch.

Reifensparte und Contitech könnten eigenständig werden

Neben der schon kolportierten Abspaltung des autonomen Fahrens dürften sich die Pläne zum einen um die Reifensparte drehen, das Geschäft ist die Gewinnstütze der Hannoveraner. Daneben stünden in dem Szenario auch noch die Sparte mit Kunststofftechnik und Anlagenbau (Contitech) sowie die noch bei Conti verbliebene Autozulieferung zur Trennung bereit, hieß es in der Zeitschrift. Vor einer möglichen Trennung könnte es zudem noch zu Zukäufen speziell im autonomen Fahren kommen, um weiße Flecken in der Technologie zu füllen. Im vergangenen Jahr hatte Conti das Antriebsgeschäft bereits komplett in das neue Unternehmen Vitesco abgespalten.

Freigabe des Top-Managements steht noch aus

Reitzle selbst verwies dem Manager-Magazin gegenüber auf frühere Aussagen, dass er Ideen für die Zukunft des Konzerns habe, jedoch der Vorstand dafür verantwortlich sei. Ein gewichtiges Wort mitzureden hätte auf jeden Fall die Industriellenfamilie Schaeffler, mit rund 46 Prozent größter Aktionär von Continental. Georg F.W. Schaeffler und seine Mutter Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann sollen aber laut Manager-Magazin noch kein Okay für die Abspaltungen gegeben haben.

Spekulationen und Fantasie von Investoren und Analysten rund um die Konzernteile von Conti gibt es schon seit vielen Jahren. Bisher konnte sich das Unternehmen jedoch nur dazu durchringen, die Antriebstechnik für Verbrenner und Elektroautos aus dem Konzerngefüge zu lösen - und auch das dauerte länger als gedacht und lief nicht wie ursprünglich geplant.

Sie möchten gerne weiterlesen?

dpa