Schematische Darstellung der Funktionsweise des Druckausgleichselements DIAvent von Freudenberg Sealing Technologies.

Das Druckausgleichselement DIAvent trägt bei Batterien in Elektroautos sowohl für den Druckausgleich im normalen Fahrbetrieb als auch für die Notentlüftung bei Schaden oder Unfällen bei. (Bild: Freudenberg Sealing Technologies)

Wie Freudenberg Sealing Technologies mitteilt, soll das Druckausgleichselement DIAvent im neuen Elektro-Pkw Arcfox α-T des chinesischen Herstellers Beijing Electric Vehicles (BJEV) zur Batteriesicherheit beitragen. Das System hatte der Zulieferer bereits 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein Ventil, bestehend aus zwei Vliesstoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften, übernimmt bei Batterien für Elektrofahrzeuge sowohl den Druckausgleich im Normalbetrieb als auch den Überdruckabbau bei einer Notentgasung.

Bislang kamen dazu vor allem sich kontrolliert zerstörende Druckausgleichselemente zum Einsatz. Das patentierte DIAvent-Ventil von Freudenberg ersetzt die üblicherweise eingesetzte mikroporöse Folie. Der wasserabweisende Vliesstoff auf der Außenseite ermöglicht Freudenberg zufolge bei einer geringen Druckdifferenz einen Luftaustausch von zirka acht Litern pro Minute und ist wasserdicht bis zu 100 Millimeter Wassersäule. Steigt der Wasserdruck darüber hinaus, wird die Außenlage zeitweise auf eine vollkommen mediendichte Innenlage gedrückt, so dass kein Wasser ins Gehäuse gelangen kann.

Die Entgasung im Notfall wird durch ein Schirmventil ermöglicht, das ringförmig um den Vliesstoff angeordnet ist. Es öffnet, sobald der Druck im Gehäuse den atmosphärischen Luftdruck um mehr als 50 Millibar übersteigt, und kann dann 40 Liter Gas pro Sekunde abführen. Das Schirmventil schließt am Ende wieder, was den sicheren Ausbau einer beschädigten Batterie nach einer Notentgasung erleichtert. DIAvent übernimmt die Funktionen, die üblicherweise zwei Bauteile ausführen. Für die Fahrzeughersteller sei es daher wirtschaftlicher und montagefreundlicher, da sie nur ein Teil verbauen müssen, hebt man beim Zulieferer hervor.

Wie der Zulieferer mitteilt, haben gleich nach der ersten Veröffentlichung mehrer Fahrzeughersteller ihr Interesse an diesem System bekundet und dieses getestet. Anfang 2020 ging DIAvent für europäische Kunden erstmals in Serie. 2018 starteten die Dichtungsexperten von Freudenberg ein gemeinsames Entwicklungs- und Testprojekt mit dem chinesischen Hersteller BJEV, welches mit einer Vereinbarung zur Serienproduktion in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen wurde. Derzeit arbeitet Freudenberg mit anderen Kunden ebenfalls an DIAvent-Entwicklungsprojekten und erwartet weitere Serienaufträge bis Ende diesen Jahres.

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