Der Autozulieferer Schaeffler stellt vier deutsche Standorte mit 600 Beschäftigten auf den Prüfstand. Betriebsrat und IG Metall kündigten am Donnerstag (21. März 2019) Widerstand an. Betriebsratschef Norbert Lenhard sagte: "Wir erwarten vom Management, dass die notwendigen Veränderungen ohne Standortschließungen und ohne betriebsbedingte Kündigungen umgesetzt werden."
Schaeffler hatte angesichts deutlich schwächerer Geschäfte angekündigt, in Deutschland 700 Arbeitsplätze und weitere 200 im europäischen Ausland abzubauen. Die ersten Maßnahmen beträfen die Standorte Kaltennordheim (Thüringen), Hamm (Sieg), Unna und Steinhagen (Nordrhein-Westfalen), sagte eine Unternehmenssprecherin in Herzogenaurach. Schaeffler wolle Kündigungen und Schließungen möglichst vermeiden. Es gebe auch Verkaufsgespräche. Produktion könne aber auch ins Ausland verlagert werden.
Der stellvertretende Aufsichtsratschef Jürgen Wechsler sagte: "Gegen einen Kahlschlag bei Schaeffler werden wir Widerstand leisten." Zu den weiteren Wellen, die in der Autosparte bis 2025 aufgesetzt werden sollen, habe der Vorstand noch nichts gesagt.
Schaeffler baut Kupplungssysteme, Getriebeteile, Nockenwellenversteller und andere Teile und ist von der Umstellung auf Elektroautos betroffen. Das Unternehmen hat 26 Standorte in Deutschland.
Der bayerische IG-Metall-Chef Johann Horn sagte: "Damit ist klar, dass alle Standorte von der Transformation betroffen sein werden, auch alle Standorte in Bayern." Aber "wenn es keine sozialverträglichen Lösungen gibt, wird es massiven Widerstand geben". Wechsler begrüßte, dass Schaeffler auf den industriellen Wandel reagiere. "Gleichzeitig brauchen wir aber auch Sicherheit für alle Beschäftigten und Standorte, so wie wir es in unserer Zukunftsvereinbarung bei Schaeffler festgelegt haben."