Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center der Uni Duisburg-Essen rechnet in einer Studie damit, dass vor allem die französischen Autobauer Peugeot, Citroën und Renault sowie der japanische Hersteller Suzuki eine wichtige Rolle spielen werden. Chancen unter den deutschen Herstellern habe vor allem Daimler mit seiner Nutzfahrzeugsparte. So hat der Stuttgarter Konzern als einer der ersten deutschen Großkonzerne bereits konkrete Projekte für sein Nutzfahrzeug-Geschäft im Iran angestoßen.
Ein Großteil der Fahrzeuge im Iran sei deutlich überaltert, heißt es in Dudenhöffers Analyse. Der staatliche iranische Autobauer Iran Khodro (IKCO) habe vor der Zeit der Sanktionen eng mit Daimler bei den Nutzfahrzeugen sowie mit Peugeot Citroën, Renault und Suzuki bei Pkw zusammengearbeitet. Jetzt dürften die alten Geschäftskontakte wiederbelebt werden.
“2 Mio. Neuwagenverkäufe möglich”
Aufgrund der Sanktionen sei der Automarkt im Iran auf weniger als eine Million Neuwagenverkäufe geschrumpft. Für dieses Jahr geht Dudenhöffer von einem Plus auf 1,2 Millionen Pkw-Neuwagenverkäufe aus. “Mittelfristig, sprich um das Jahr 2020, sollte der Markt wieder auf 1,6 Millionen Neuwagen wachsen können. Um das Jahr 2025 sind 2 Millionen Neuwagenverkäufe möglich.” Dies sei jedoch abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung.
Die Marktbeobachter von IHS halten langfristig Verkäufe von rund 1,8 Millionen Pkw im Jahr für möglich. Zum Vergleich: In Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 3,2 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen. IHS erwartet, dass zunehmend auch chinesische Autobauer auf den iranischen Markt drängen werden. Der deutsche Branchenverband VDA geht mittelfristig sogar von einem Volumen von etwa 3 Millionen Neuzulassungen pro Jahr im Iran aus, wie der Verband am Dienstag mitgeteilt hatte.
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gp / Quelle: dpa-AFX