Um die Elektrifizierung der eigenen Modellpalette voranzutreiben, wird unter anderem das britische Werk Halewood umgebaut und soll künftig nur noch rein elektrisch betriebene Fahrzeuge produzieren. Die nächste Generation der Midsize-SUVs aus dem Hause Jaguar Land Rover soll der Startpunkt hierfür sein, Vorbestellungen für den neuen Range Rover sollen noch dieses Jahr möglich sein. Auch das Motorenwerk im englischen Wolverhampton wird zum Electric Propulsion Manufacturing Centre umgestaltet. Hier sollen künftig keine Ingenium-Verbrenner, sondern Elektroantriebe und Batteriepacks vom Band laufen.
„Vor zwei Jahren haben wir uns auf den Weg der Reimagine-Strategie begeben und seitdem große Fortschritte erzielt", kommentiert JLR-CEO Adrian Mardell. „Wir haben dies erreicht, während wir uns dem Gegenwind von Pandemie und Chip-Knappheit gestellt und die Produktion unserer profitabelsten Modelle erfolgreich hochgefahren haben. Dadurch konnten wir im dritten Quartal einen Gewinn erzielen.“
Er sei stolz darauf, dass dieser klare Elektrifizierungskurs jetzt noch beschleunigt würde. „Diese Investition ermöglicht es uns, unsere Zukunft des modernen Luxus elektrisch zu verwirklichen, neue Fähigkeiten zu entwickeln und unsere Verpflichtung zu bekräftigen, bis 2039 netto CO2-neutral zu sein.“
Auch der Automobilindustrie in Großbritannien fühlt sich der Konzern verpflichtet. Nicht von ungefähr wird der neue Range Rover im Werk in Halewood gefertigt werden. Doch JLR will flexibel bleiben: Trotz des neuen Fokus auf die EMA-Plattform (elektrifiziert modulare Architektur) soll auch die typische modulare Längsarchitektur (MLA) weiter verwendet werden. Sie gibt dem Hersteller die Möglichkeit, markt-individuell entweder Verbrennungsmotoren, hybride oder batterieelektrische Antriebe zu verwenden. Dafür erhielten die drei wichtigen Standorte Halewood, Wolverhampton und Castle Bromwich nun die Bestätigung, weiterhin eine wichtige Rolle für JLR zu spielen.
Im Fokus der eigenen Strategie steht zudem eine deutlich ausdefinierte Positionierung der einzelnen Modelle und Marken. „Im Mittelpunkt unserer Reimagine-Strategie steht die Schaffung einer House-of-Brands-Architektur. Sie stellt eine natürliche Entwicklung dar und zielt darauf ab, die Einzigartigkeit unserer charakterstarken britischen Marken hervorzuheben und zu stärken”, fasst Chief Creative Officer Gerry McGovern zusammen. „Wir wollen für unsere Kunden tatsächlich emotional ansprechende Erlebnisse schaffen, die im Laufe der Zeit einen hohen Wert für unsere Marken aufbauen werden und für JLR eine dauerhafte Nachhaltigkeit.“ Hierfür soll jede der Marken Range Rover, Discovery und Defender bis 2030 ein vollelektrisches Modell erhalten, Jaguar soll bis dahin sogar vollständig elektrifiziert sein.