
Kosten und Währungsaspekte haben die Partnerschaft von Renault-Nissan und Mitsubishi scheitern lassen. (Bild: Nissan/Renault/Mitsubishi/Montage: AUTOMOBIL PRODUKTION)
Der Schritt, den ein Sprecher von Mitsubishi bestätigte, ist ein Rückschlag für den breit angelegten Kooperationsplan, den Renault, sein Allianz-Partner Nissan Motor und Mitsubishi 2013 ausgeheckt hatten, um die hohen Entwicklungskosten zu reduzieren.
“Wir haben eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und auf eine Win-win-Situation gehofft”, sagte ein Mitsubishi-Sprecher. “Aber es war nicht machbar”. Kosten und Währungsaspekte hätten den Partnern einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Partnerschaften sind ein zentraler Baustein für die Strategie der Allianz Renault-Nissan. Die beiden Autobauer, die zwar offiziell nicht fusioniert sind, aber gemeinsam einkaufen und produzieren sowie gemeinsame Management-Systeme nutzen, meiden größere Akquisitionen. Unter CEO Carlos Ghosn setzen die Partner verstärkt auf Deals mit konkurrierenden Herstellern. Eine wichtige Zusammenarbeit ist eine 2010 mit Daimler geschlossene Kooperation bei Kleinwagen und Vans.
Die Pläne von Renault-Nissan und Mitsubishi sahen unter anderem vor, eine der größeren Renault-Limousinen unter der Marke Mitsubishi in den USA und Kanada zu verkaufen. Mitsubishi, einer von Japans kleineren Autoherstellern, konzentriert sich auf SUVs und Pickup-Trucks. Das Unternehmen verfügt über keine breite Palette von Limousinen in den USA, einem dort sehr populären Fahrzeugsegment. Da sind die japanischen Rivalen Toyota und Honda Mitsubishi voraus.
Für Renault, nach Absatzvolumen Europas drittgrößter Autohersteller, wollte mit der Partnerschaft seine Modelle in den USA einführen. Dort ist der Autobauer derzeit nicht präsent.
Daneben hatten die Konzerne auch erwogen, eine kleinere Renault-Limousine weltweit als Mitsubishi-Fahrzeug zu vermarkten. Dieser Plan ist laut dem Mitsubishi-Sprecher nun ebenfalls vom Tisch. Die Unternehmen überlegen allerdings immer noch, wie ein solches Fahrzeug weltweit auf den Markt gebracht werden könnte. Eine Suche nach einem neuen Partner ist nicht ausgeschlossen.
Eine Sprecherin der Renault-Nissan-Allianz sagte, es sei zu früh, über Details zukünftiger Projekte zu sprechen und wollte nicht bestätigen, dass der Kooperationsplan vom Tisch ist. Eine informierte Person sagte, das Projekt sei deswegen abgebrochen worden, weil Renault nicht von dem notwendigen Absatzvolumen überzeugt sei, um das Joint Venture profitabel zu führen.
Nissan und Mitsubishi erwägen immer noch die gemeinsame Entwicklung eines Kleinwagens, auch einer elektrischen Version, sagte der Mitsubishi-Sprecher. Die beiden Autobauer verkaufen bereits einen gemeinsam entwickelten Kleinstwagen.
Alle Beiträge zu den Stichwörtern Renault Nissan Mitsubishi
Yoko Kubota und Jason Chow, Dow Jones Newswires
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

Bosch und Amazon präsentieren Logistik-Plattform
Ein Ökosystem von Bosch und Amazon Web Services soll die Effizienzen in der Transport- und Logistikbranche heben. Das Herz der Plattform bildet ein vom deutschen Zulieferer entwickelter Marktplatz.Weiterlesen...

"Wir sehen Potenzial für tausende autonome Mover pro Jahr"
Gemeinsam mit den Tech-Unternehmen Mobileye und Beep möchte Benteler ab 2024 autonome People Mover bauen. Im Interview spricht Marco Kollmeier, Managing Director Benteler EV Systems, über die Ziele des neuen Mobilitätsdienstes.Weiterlesen...

Audi Q4 E-Tron bekommt neue Funktionen
Besitzer eines Audi Q4 E-Tron dürfen sich in Folge eines Upgrades über neue Funktionen freuen. Unter anderem soll die Reichweite des Modells vergrößert und die Connectivity-Möglichkeiten ausgebaut werden.Weiterlesen...

Update bringt Skoda Enyaq iV mehr Reichweite
Mit Hilfe eines neuen Softwarepaketes möchte Skoda die Reichweiten der Modellfamilie Enyaq iV erhöhen. Zudem sollen die Bedienung verbessert und Ladezeiten verkürzt werden.Weiterlesen...

Bentley verdoppelt Kapazitäten für 3D-Druck
Für Bentley gehören gedruckte Komponenten zur Erfolgsstory des vergangenen Jahres. Die Volkswagen-Tochter investiert deshalb einen Millionenbetrag, um weitere Einsatzfelder der Technologie zu bedienen.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit