So sollen zusätzlich zum Brake Assist noch der Front Crash Warning Assist aufgenommen werden, sowie der Rear Emergency Brake Assist und der Lane Keeping Assist. Sommer kommentiert: “Die Kunden schauen natürlich, wer das sicherste Auto baut.” Daher komme ganz schnell ein hoher Druck auf die Fahrzeughersteller, diese Systeme in ihren Fahrzeugen anzubieten. “Wohlgemerkt Segment übergreifend – vom SUV bis zum Kleinwagen”, erläuterte der Chef des Zulieferers in der aktuellen Ausgabe der AUTOMOBIL PRODUKTION. Die Systeme sollen das automatisierte Fahren ermöglichen und sind zum Teil schon heute als Sonderausstattung zu bestellen.
Sommer weiter: “Wir gehen davon aus, dass Europa dem US-Vorstoß folgen wird.” Ergo werden die Autohersteller den Kunden die Assistenzsysteme als Serienausstattung anbieten müssen, um weiterhin in dem renommierten EuroNCAP-Ranking auf 5 Sterne zu kommen. Zulieferer wie ZF, Continental und Bosch dürften sich die Hände reiben. Laut einer Information der ZF-Tocher TRW planen zusätzlich auch die Behörden in China sich mit dem C-NCAP wiederum den europäischen Standards anzupassen.
“Wir sehen hier ein wahnsinniges Wachstum in der Kameratechnik, die für derartige Funktionen Voraussetzung ist. Und wir sehen ein ganz hohes Wachstum in intelligenten Bremssystemen, die wir ja auch entwickeln. Das sind im Prinzip Brake-by-Wire-Systememe, die diese Funktionen mitbringen”, so der ZF-Chef.
Konkrete Zahlen und Wachstumsprognosen für die US-NCAP-Entscheidung hat ZF noch nicht ausgearbeitet. “Da müssen wir erst noch die Gespräche mit den Kunden führen, wie sie planen, die Systeme einzuführen. Erst dann können wir Wachstumszahlen nennen”, so Sommer. Mehr oder weniger haben fast alle OEMs die Systeme schon in ihrem geplanten Entwicklungs- oder sogar schon in ihrem Produktportfolio. Die Aufnahme der Systeme in das NCAP-Ranking bedeutet, sie werden zu einer 100 Prozent Ausstattungsquote führen. Das gefällt den OEMs natürlich manchmal nicht, weil sie es lieber als Zusatzausstattung verkaufen. Wie viel die Fahrzeuge für die Kunden teurer werden, kann Sommer nicht beantworten. Aber über die entsprechenden Volumeneffekte werden die Kosten sicherlich nach unten gehen. Das wiederum würde auch das automatisierte Fahren entsprechend fördern und billiger machen.
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Bettina Mayer