Dabei lag Mercedes-Benz ein weiteres Mal vor dem Erzrivalen BMW, allerdings mit im Jahresverlauf bislang geschrumpftem Vorsprung. Auch die in besonders schwieriges Fahrwasser geratene Ingolstädter VW-Tochter Audi meldete einen Aufwärtstrend.
Seit Jahresbeginn hat Mercedes-Benz kumuliert 2,1 Millionen Autos verkauft, ein Plus von 1,4 %. Die Stuttgarter liegen damit im bisherigen Jahresverlauf vor der Konkurrenz aus München, die knapp 2 Millionen Fahrzeuge ihrer Kernmarke absetzte, aber mit einem Plus von 2,4 % bislang schneller zugelegt hat.
Audi fährt deutlich langsamer hinterher, hat nach Firmenangaben im November aber noch die Trendwende geschafft: Von Januar bis einschließlich November verkaufte die VW-Tochter knapp 1,7 Millionen Fahrzeuge, ein leichtes Plus von 0,7 %. Zuvor hatte es bei Audis kumulierten Verkaufszahlen seit Jahresbeginn immer ein Minus gegeben.
Oberklasse-Hersteller haben Sparprogramme eingeleitet
Die drei Konkurrenten profitierten im November gleichermaßen von gestiegenen Verkaufszahlen in China und den USA. Bei allen dreien verkaufen sich SUV-Modelle gut. Das stärkste Wachstum im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete Audi mit einem weltweiten Verkaufsplus von 23 % auf gut 163.350 Autos. Mercedes-Benz setzte 209.058 Autos ab, gut 5 % mehr als ein Jahr zuvor. Bei BMW bedeuteten 194.690 Fahrzeuge im Vergleich zum November 2018 eine Zunahme von 2,9 %. BMW schwächelt auf dem europäischen Heimatmarkt in diesem Jahr bislang mit niedrigeren Verkaufszahlen, während sowohl Mercedes-Benz als auch Audi ein Plus meldeten.
Trotz des herbstlichen Lichtblicks erwartet in der Autoindustrie niemand eine baldige Rückkehr goldener Zeiten, die drei Oberklasse-Hersteller haben Sparprogramme eingeleitet. Zu den Schwierigkeiten im vergangenen und in diesem Jahr haben mehrere Faktoren beigetragen. Dazu zählten die Diesel-Affäre und die damit in Zusammenhang stehende Einführung des neuen Abgasstandards WLTP, der mit dem Handelskonflikt zwischen den USA und China einhergehende zwischenzeitliche Einbruch der Autoverkaufszahlen in der Volksrepublik und die hohen Kosten des schrittweisen Umschwenkens von Benzin- und Diesel- auf Elektromotoren.
Außerdem läuft es bei Daimler und BMW nicht gut für die jeweiligen Kleinwagenmarken Smart und Mini: Bei Daimler brach der Smart-Absatz im November um 14,4 % ein, BMW verkaufte knapp 7 % weniger Minis.