Petru-Catalin Scafaru, Leiter Schaeffler Produktionssystem und Production Technology & Leiter Operations und SCM Schaeffler Europa

Scafaru übernahm in der Vergangenheit Aufgaben als Werkleiter und Campus Manager für Schaeffler, bevor er 2021 seiner derzeitige Position als Leiter Produktionssystem und Production Technology sowie Leiter Operations und SCM Schaeffler Europa antrat. (Bild: Schaeffler)

Automobil Produktion Kongress 2024

Schaeffler-Experte Petru-Catalin Scafaru spricht als Referent auf dem Automobil Produktion Kongress 2024. Am 16. und 17. Mai 2024 treffen sich auf der Veranstaltung in München auch in diesem Jahr wieder Fach- und Führungskräfte, um über die Automobilfertigung der Zukunft zu sprechen. Gemeinsam streben Hersteller, Zulieferer und Dienstleister eine smarte, flexible sowie nachhaltige Produktion mit transparenter Lieferkette an. Seien Sie dabei und profitieren Sie von kollektiven Branchenwissen. 🎫 Jetzt Ticket sichern!

Welche Innovationen oder Technologien halten Sie für besonders vielversprechend, um die Effizienz und Qualität in der Produktion zu verbessern?

Neue Technologien machen die Fabrik der Zukunft nachhaltiger und digitaler. Die digitale Transformation hat für Schaeffler eine hohe strategische Priorität. Digitale Lösungen vereinfachen Prozesse, fördern die Zusammenarbeit und tragen zur Nachhaltigkeit bei. Schaeffler setzt hier in der Produktion auf Kerntechnologien wie KI, Automated Guided Vehicles oder 3D-Planung – letzteres zum Beispiel durch Nutzung eines Digitalen Zwillings von bestehenden Produktionen. Robotik- und Cobot-Lösungen werden die Agilität in der Produktion erhöhen. Neuartige Simulationsmethoden werden die Effizienz bei der Entwicklung von Fertigungstechnologien steigern. Schaeffler steht für höchste Qualität und wird diese in Zukunft mithilfe digitaler Tools weiter stärken.

Welche Rolle spielt die Implementierung von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen in den Produktionsprozessen bei Schaeffler und welche konkreten Anwendungen gibt es bereits?

Schaeffler treibt die Nutzung von KI-Lösungen in allen Bereichen voran, um unsere Führung am Markt weiter auszubauen. Dazu zählen auch modernste, KI-getriebene Technologien im Fertigungsumfeld. Mit dem Industrial Copilot, einer gemeinsamen Entwicklung zusammen mit Siemens, arbeiten wir an der Integration eines generativen KI-gesteuerten Assistenten in unseren Produktionsmaschinen. Von der Planungsphase bis zur Validierung, der Generierung von Unit-Tests von Funktionsblöcken, von der Überwachung bis zur Optimierung der Maschinenleistung wird der Industrial Copilot die Mensch-Maschine-Interaktion intuitiver, effizienter und schneller gestalten. Weitere KI-Anwendungsfälle bei Schaeffler gibt es zum Beispiel im Bereich der Sichtprüfung, KI-basierte Prüfungen führen hier zu zuverlässigen Ergebnissen. Außerdem simulieren wir mittels „Realtime Material Flow Prediction“ die Produktion im aktuellen Zustand und zeigen verschiedene Szenarien für die Produktionsplanung auf – das bringt einen deutlichen Effizienzgewinn.

Wie gehen Sie mit den Herausforderungen der steigenden Komplexität von Fahrzeugen und Komponenten um und wie wirkt sich dies auf die Produktionsprozesse aus?

Schaeffler entwickelt und produziert für die Elektromobilität verschiedene Komponenten und Systemlösungen, im Produktportfolio des Automotive-Segments rücken deshalb Hybridlösungen und vollelektrische Antriebssysteme zunehmend in den Fokus. Unsere jahrzehntelange Produktionsexzellenz hilft uns bei dem steten Ausbau unseres technologischen Know-how bei neuen Fertigungstechnologien. Zum Beispiel bei der Industrialisierung von Komponenten für Brennstoffzellensysteme. Schaeffler entwickelt metallische Bipolarplatten als Schlüsselkomponente von Brennstoffzellen-Stacks bereits seit dem Jahr 2017 und stellt diese seit 2022 in einer Pilotanlage am Standort Herzogenaurach her. Die einzelnen Prozessschritte sind bereits vollständig hochautomatisiert, unsere umfangreiche Expertise in Fertigungsbereichen wie der Kaltumformtechnik, dem Stanzen, dem Fügen oder der Oberflächenbehandlung kommen zum Einsatz. Auch innovative Beschichtungsverfahren werden hier verwendet. Ein Beispiel dafür, wie Schaeffler durch eine zielgerichtete Industrialisierung die Kosten für die Komponenten und Subsysteme so wirtschaftlich wie möglich machen wird.

Was wird für Sie voraussichtlich das Highlight Ihrer Teilnahme am diesjährigen Automobil Produktion Kongress sein?

Besonders freue ich mich auf die Einblicke, Diskussionen und Use Cases zu den strategischen Themen, die alle Vertreter beim Automobil Produktion Kongress in Zeiten der Transformation beschäftigen: Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Zur Person:

Petru-Catalin Scafaru, Schaeffler

Petru-Catalin Scafaru ist Leiter Schaeffler Produktionssystem und Produktionstechnologie bei der Schaeffler AG. Seine Karriere beginnt er 2005 bei Schaeffler im Trainee-Programm in Brasov. Als Production Manager übernimmt er die Lokalisierung der Large Size Bearings am Standort und wird 2009 Production Director. Nach neun erfolgreichen Jahren folgt der Wechsel nach Deutschland als Vice President Industrial Engineering in Schweinfurt.  Dort folgen Positionen als Werkleiter (2019) und Campus Manager (2020). Seit 2021 ist Petru-Catalin Scafaru in seiner derzeitigen Position tätig. 2022 wird der Bereich im Zuge von Umstrukturierungsmaßnahmen in „Schaeffler Production System und Production Technology (SPSPT)“ umbenannt. Scafaru verantwortet die weltweite Umsetzung von Maßnahmen für den Bereich „Green Production“. Darunter fällt unter anderem die Reduktion des Wasserverbrauchs innerhalb der Motion Technology Company.  

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