Fahrzeugbauteile

Viele Zulieferer setzen stärker auf Regionalisierung. Doch der Standort Deutschland geht dabei oft leer aus. (Bild: Adobe Stock / Nataliya Hora)

Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Beratungsunternehmens Berylls. „Die Analyse unserer Daten aus den Zulieferer-Studien der Jahre 2017 bis 2021 und unserer Beobachtungen der aktuellen Marktentwicklung zeigen eine langsame Deindustrialisierung Deutschlands, im Segment der Automotive-Zulieferer“, erklärt Alexander Timmer, Partner beim Beratungsunternehmen. „Durch die Regionalisierung der Fertigung entstehen durchaus neue Produktionsstätten in Europa, aber nur wenige in Deutschland.“

Mit Intel und Bosch haben zwar zwei Branchengrößen neue Chipwerke in Deutschland angekündigt, viele andere Hersteller meiden die Bundesrepublik jedoch. So entschied sich etwa der chinesische Branchenriese Yanfeng für einen Standort in Serbien. Das Joint Venture von Magna und LG Electronics möchte hingegen in Mexiko produzieren, Magna selbst setzt zudem auf die Slowakei als Standort. Vitesco stärkt für die Produktion von E-Komponenten nicht etwa den Standort Regensburg, sondern baut ein neues Werk in Ungarn.

Im Vergleich der Weltregionen haben die deutschen Zulieferer zwischen 2017 und 2021 den stärksten Rückgang der Profitabilität hinnehmen müssen und verloren insgesamt 4,9 Prozent ihrer Gewinnspanne. Im Aufschwung befinden sich der Berylls-Studie zufolge hingegen Zulieferer aus China und Korea, etwa Weichai Power, CATL oder Yanfeng. Bisher seien die entsprechenden Unternehmen im zentralen Markt für Automotive-Software zwar noch nicht auf Augenhöhe mit den globalen Spitzenreitern, als Fast-Follower holen sie jedoch zunehmend auf. Vor allem auf dem Feld der Software, die laut Berylls in Zukunft für 80 Prozent der Wertschöpfung in der Autoproduktion stehen wird, drohe der hiesige Mittelstand außerdem, zwischen globalen Schwergewichten und neuen Playern aus Asien aufgerieben zu werden.

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