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Volkswagen möchte am Dienstag neue Verhandlungen mit der IG Metall aufnehmen. (Bild: Volkswagen)

Die Verhandlungen für die gut 120.000 Beschäftigten der Kernmarke in den westdeutschen Werken hatten zuletzt gestockt, auch nach drei Runden gab es keine größere Annäherung. Die Gewerkschaft forderte das Unternehmen mehrfach zu einem Angebot auf. VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel erklärte abermals: "Wir sind verhandlungsbereit und wollen einen zukunftsorientierten Abschluss erzielen."

Die Arbeitnehmerseite verlangt vier Prozent mehr Geld, eine erweiterte Umwandlung in freie Tage und neue Zusagen für Lehrstellen. "Dass es nun zu Gesprächen kommt, ist zwar ein gutes Signal, heißt aber noch lange nicht, dass wir ein vernünftiges Angebot der Arbeitgeberseite präsentiert bekommen", meinte der Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger.

Nicht nur im parallel laufenden Tarifstreit der gesamten Metall- und Elektroindustrie, sondern auch bei VW war es in den vergangenen Wochen zu Warnstreik-Aktionen gekommen. Laut Gewerkschaft beteiligten sich über 65.000 Beschäftigte bei dem Autobauer und einigen Töchtern. Sie beendeten ihre Schichten meist etwas früher oder begannen später. Gröger sagte: "Volkswagen hat in der Hand, wie stark und wie intensiv Protestaktionen und Warnstreiks fortgesetzt werden müssen. Es wird solange dauern, bis wir ein faires und solides Ergebnis haben."

Das Management mahnte angesichts der Corona-Absatzschwäche und gleichzeitigen Investitionen in E-Mobilität und Digitalisierung zur Vorsicht bei Kostensteigerungen. "Volkswagen hat in der letzten Verhandlung deutlich gemacht, dass wir an einem tragfähigen und zukunftsfesten Abschluss interessiert sind", so Meiswinkel kürzlich.

Die VW-Hauptmarke konnte 2020 noch 454 Millionen Euro Betriebsgewinn erzielen - dies bedeutete jedoch einen Einbruch um fast 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert (3,8 Milliarden Euro). Der Umsatz sank um ein Fünftel auf 71,1 Milliarden Euro. Der Bonus für Tarifbeschäftigte ging von 4.950 Euro im Jahr 2019 auf 2.700 Euro für das Jahr 2020 zurück.

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dpa